US-Zinspolitik als Stütze der Aktienmärkte
US-Zinspolitik als Stütze der Aktienmärkte
Fed-Zinssenkung
Unterstützung für
die Aktienmärkte
Von Werner Rüppel
Die US-Notenbank hat ihren Leitzins erstmals in diesem Jahr gesenkt, und zwar um 25 Basispunkte. Hintergrund ist, dass der US-Arbeitsmarkt schwächelt. Vor dem Hintergrund der Risiken am Arbeitsmarkt dürften weitere Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr und im kommenden Jahr folgen. Aber eines ist auch klar: Die US-Notenbank wird ihren Leitzins nicht möglichst schnell nach unten schleusen, sondern immer auch die Datenlage und die Inflationsrisiken berücksichtigen. Zumindest so lange Jerome Powell noch Chef der Fed ist.
Dieser Zinsschritt war zwar von den Märkten erwartet worden. Gleichwohl ist ein langsames, vorsichtiges Abschmelzen des Leitzinses stets ein positives Szenario für die Aktienmärkte. Solch eine überlegte Politik ist übrigens für Aktien viel besser als allzu schnelle Zinssenkungen, die dann, wenn die Inflationsgefahren dadurch wieder anwachsen, bald schon wieder zu der Erwartung höherer Zinsen führen. In der Vergangenheit hat solch eine Politik der kleinen Schritte schon mehrfach zu langjährigen Aufwärtsbewegungen am Aktienmarkt geführt.
Liquidität treibt die Aktienmärkte
Besonders förderlich sind Zinssenkungen für Technologiewerte, zumal dann, wenn sie bereits hohe Bewertungen aufweisen. In diese können sie dann relativ schnell hineinwachsen. So hat denn auch der Nasdaq Future am Donnerstag weiter angezogen. Auch der Aktienmarkt insgesamt sollte von den US-Zinssenkungen profitieren. Und auch für europäische Aktien und Dividendentitel aus den Emerging Markets sorgen niedrigere amerikanische Leitzinsen für Unterstützung. Denn dann steht reichlich Liquidität zur Verfügung, um auch in die im Vergleich zu den USA deutlich preiswerter bewerteten Aktienmärkte zu fließen.
„Die Aussicht auf weitere Zinssenkungen könnte Dollar und Renditen weiter unter Druck setzen“, stellen die Analysten von Etoro zurecht fest. Während die Kurse der US-Staatsanleihen bei einer steiler werdenden Kurve zulegen dürften, droht der Dollar jetzt weiter an Boden zu verlieren. Dafür hat sich das Umfeld für höhere Kurse bei Gold verbessert.