Versüßter Abgang für Lutz Meschke
Versüßter Abgang für Lutz Meschke
Porsche SE
Versüßte Entmachtung
Von Stefan Kroneck
Die vermutlich vom Familienpatriarchen und Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche gewährte Gnadenfrist für Lutz Meschke ist abgelaufen. Neun Monate nach seiner Entmachtung bei Porsche hat der ehemalige CFO und Vizechef auch beim Großaktionär des Sportwagenbauers, der Beteiligungsholding Porsche SE, seinen Vorstandsposten mit Verantwortung für das Beteiligungsportfolio verloren. Dabei war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Meschke auch bei der Porsche SE das Feld räumen musste, schließlich galt er nach dem verlorenen zurückliegenden Führungsstreit mit Porsche-CEO Oliver Blume ohnehin als angeschlagen.
Verunsicherung im Clan
Vor diesem Hintergrund verwunderte es, dass die Unternehmerfamilie an Meschke bei der Holding zunächst noch festhielt, statt nach dem Eklat in der obersten Führungsetage der Edelmarke aus Stuttgart-Zuffenhausen auch bei der Porsche SE unverzüglich die Konsequenzen zu ziehen. Angesichts der Turbulenzen im Volkswagen-Porsche-Reich infolge der Ertragskrise und teuren Neuaufstellung der Luxusautoschmiede herrscht offenbar auch im Porsche-Piëch-Clan Verunsicherung darüber, welche Schritte notwendig sind, um aus der Misere herauszukommen. Meschke braucht sich dabei allerdings nicht als Bauernopfer zu betrachten.
11,6 Mill. Euro kassiert
Denn dem 59-Jährigen dürfte dessen zweite Entmachtung im Porsche-Imperium versüßt werden. Ihm winkt eine abermalige Abfindung in Millionenhöhe. Denn Wolfgang Porsche ließ 2024 den Vertrag des Managers vorzeitig bis 2030 verlängern. Wie hoch die erneute Abfindung ausfällt, wird voraussichtlich dem Geschäftsbericht der Holding für das Jahr 2025 zu entnehmen sein. Die Porsche SE veröffentlicht diesen im März kommenden Jahres zur Vorlage der Bilanzzahlen.
Das gäbe der kontrovers geführten Diskussion über die Verhältnismäßigkeit solcher Manager-Abfindungen neue Nahrung, schließlich sorgte die Porsche AG im Frühjahr auf der ordentlichen Hauptversammlung für Aufsehen mit der Nachricht, dass Meschke für seinen vorzeitigen Weggang 11,6 Mill. Euro kassierte.
