KOMMENTAR

Vor schwierigen Aufgaben

hei - Für Telekom-Chef Tim Höttges war der Zusammenschluss der US-Tochter mit dem Wettbewerber Sprint die "größte und schwierigste unternehmerische Aufgabe bisher". Indes steht er auch nach dem für Anfang April avisierten Closing noch vor einigen...

Vor schwierigen Aufgaben

hei – Für Telekom-Chef Tim Höttges war der Zusammenschluss der US-Tochter mit dem Wettbewerber Sprint die “größte und schwierigste unternehmerische Aufgabe bisher”. Indes steht er auch nach dem für Anfang April avisierten Closing noch vor einigen schwierigen Aufgaben. Zwar ist es gelungen, eine Perle im Portfolio weiter zu stärken und den Footprint der Telekom im nach wie vor attraktivsten Telekommunikationsmarkt der Welt deutlich zu vergrößern; aber die Transaktion ist dennoch schwer zu verdauen. Durch den riesigen Schuldenberg der neuen größeren Tochter, den die Telekom voll in ihrer Bilanz konsolidieren muss, läuft ihre Verschuldung aus dem Ruder bzw. auf jeden Fall weit über das Ratingband hinaus. Standard & Poor’s rechnet in der Spitze mit einer Nettoverschuldung in Höhe des 4-fachen operativen Ergebnisses vor Abschreibungen. Von dieser Größenordnung muss sie schnell wegkommen, um das Rating-Downgrade auf ein Notch zu begrenzen und damit komfortabel im Investment Grade zu bleiben. Ob es so schnell geht, ist indes keineswegs sicher, denn bei der Dividende hat die Telekom mit 0,60 Euro eine Untergrenze eingezogen, die höher ausfällt als zuvor erwartet. Hinzu kommen weiterhin sehr hohe Investitionserfordernisse, auch im Heimatmarkt, wo die Konkurrenz vor allem im Festnetz – im Breitbandmarkt – nicht schläft.