WertberichtigtAußenhandel

Vorsicht statt Sorglosigkeit

Nachdem im März Exporte und Einzelhandelsumsätze überraschend schwach ausgefallen sind, sollte für das Gesamtjahr nicht allzu viel erwartet werden. Zu große Sorglosigkeit wie in Bambis Kindheit ist nicht angebracht.

Vorsicht statt Sorglosigkeit

Außenhandel

Vorsicht statt Sorglosigkeit

ba Frankfurt

Stagnation statt Mini-Wachstum der deutschen Wirtschaft – was war die Enttäuschung groß. Ebenso wie die Fragezeichen, denn die Konjunkturindikatoren waren zunächst vielversprechend ausgefallen. Nachdem sowohl die Einzelhandelsumsätze als auch die Exporte im März deutlich schwächer als erwartet ausgefallen sind, zeigt sich, wie fragil die Lage ist. Eben noch sieht alles aus wie Bambis Kindheit, glücklich und sorglos. Denn die befürchtete Gasmangellage über den Winter ist ausgeblieben, die Lieferketten funktionieren wieder besser, die Auftragsbestände der Industrie liegen nahe dem Rekordhoch und die Dienstleister profitieren von den Corona-Nachholeffekten. Nun werden zwar nicht wie in dem Disney-Film Jäger kommen und für Panik sorgen, doch Vorsicht ist angebracht. Denn die politischen Hilfsmaßnahmen laufen richtigerweise aus, die Neuaufträge sind 2022 mager ausgefallen und die beispiellosen Zinserhöhungen der EZB zeigen sich erst im Jahresverlauf in der Breite, während die Inflation nicht so schnell sinkt wie erhofft. Eine Stagnation im Gesamtjahr sollte einkalkuliert werden.