Was ist der Plan der Deutschen Börse?
Was ist der Plan der Deutschen Börse?
PRIVATE MARKETS
Was ist der Plan der Deutschen Börse?
Von Björn Godenrath
Für die Aktionäre der Deutschen Börse dürfte die über den Venture-Fonds DB1 gehaltene Beteiligung am Private-Markets-Spezialisten Forge Global bislang unter ferner liefen rangiert haben. Das dürfte sich mit dem im Raum stehenden Übernahmeangebot für die US-Plattform ändern, müssen die Frankfurter doch zumindest eine Richtungsentscheidung treffen: Soll man Anteilseigner bleiben, ausbauen oder die 12% verkaufen an einen neuen Mehrheitsaktionär?
Mehr Informationen sind wünschenswert
Trudelt eine sehr attraktive Offerte ein, dann wäre ein Andienen logisch, bedarf die bestehende EU-Partnerschaft doch nicht zwingend einer Kapitalverflechtung. Wobei man sich sowieso mit dem neuen Eigentümer darauf verständigen müsste, wie die europäischen Aktivitäten gestaltet werden sollen. Mit übermäßig viel Informationen zu ihren Plänen für die Private Markets sind die Eschborner bislang nicht auffällig geworden – dabei befindet sich mit Caplight eine weitere Beteiligung im Portfolio, die sich dem Handel von „private company stock“ über ausgebuffte Finanzinstrumente widmet. Wie passt das alles zusammen?
Es braucht ein kohärentes Narrativ
Die Konstellation mit zwei Plattformen im Korb verlangt geradezu nach einem kohärenten Narrativ zu den Private Markets, wenn CEO Stephan Leithner am 10. Dezember auf dem Kapitalmarkttag den Schleier lüftet für die Strategie der kommenden Jahre. Und da auf europäischer Ebene der Wunsch nach harmonisierten Strukturen für die Public und Private Markets besteht, wird Leithner nicht umhinkommen darzulegen, wie das Portfolio mit Forge Global und Caplight da reinpasst und wie der Rollout dafür aussehen kann.
Gegenüber internationaler Konkurrenz positionieren
Denn so, wie sich die Kapitalmarktaktivitäten entwickeln, dürfte sich das Gewicht weiter hin zum Handel von nicht börsennotierten Firmen entwickeln, was zum einen dem Exit von Altaktionären und zum anderen der Aufnahme von Wachstumskapital dient. Der Börse kann es wurscht sein, welche Route bevorzugt wird, solange sie auf beiden präsent ist. Aber da muss man was Gutes zu bieten haben, positionieren sich doch London mit Pisces und die Nasdaq in den USA, um Transaktionen anzuziehen.

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