KommentarAktienverkauf

Wenn der Rheinmetall-Chef Kasse macht

Armin Papperger, CEO von Rheinmetall, hat Rheinmetall-Aktien im Wert von 4,9 Mill. Euro verkauft. Die Rüstungsaktie dürfte trotzdem gefragt bleiben.

Wenn der Rheinmetall-Chef Kasse macht

Rheinmetall

Wenn der Chef Kasse macht

Von Werner Rüppel

Die Nachricht ist am Dienstagabend gleich über mehrere große Newsportale gemeldet worden: Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender von Rheinmetall, hat Rheinmetall-Aktien im Volumen von 4,9 Mill. Euro verkauft. Und dies übrigens zu einem Kurs von 474,06 Euro über Tradegate. Am Mittwoch hat dies die Rheinmetall-Aktie im Verlauf bis auf 464,30 Euro gedrückt, am Nachmittag notierte der Titel dann 2,5% leichter auf 475,80 Euro. Dass nun der Vorstandschef von Rheinmetall einmal Kasse gemacht hat, verwundert nicht angesichts der hohen Kursgewinne des Rüstungskonzerns. So hat die Aktie im laufenden Jahr knapp 70% zugelegt und im vergangenen Jahr bereits 54%. Im Vergleich zum Kurs von 83,06 Euro Ende 2021, also vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine, errechnet sich ein satter Gewinn von 487%. Als Rüstungskonzern profitiert Rheinmetall eben vom Krieg in der Ukraine. In den Jahren zuvor, als Rüstung in Deutschland eher vernachlässigt wurde, hat sich das anders dargestellt.

Bei Rheinmetall engagierte Anleger fragen sich nun, was das bedeutet, wenn der Vorstandschef des Rüstungskonzerns in so erheblichem Volumen Aktien verkauft. Nun ja, zum einen wird Papperger nicht davon ausgehen, dass die Rheinmetall-Aktie krass unterbewertet ist, sonst hätte er nicht zum jetzigen Zeitpunkt verkauft. Auf der anderen Seite ist es legitim und nachvollziehbar, sich nach solch hohen Kursgewinnen von Stücken zu trennen. Nach Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2023 und dem Ausblick für 2024 mag auch ein Zeitfenster gegeben sein, in dem solche Aktienverkäufe möglich sind.

Geht der Krieg in der Ukraine weiter, wonach es ausschaut, und ändert sich nichts an der geopolitischen Situation, die angesichts der russischen Bedrohung weitaus höhere Ausgaben für Verteidigung erfordert, werden Rüstungswerte weiter wachsen. So erwartet Rheinmetall für das laufende Geschäftsjahr ein deutliches Umsatzwachstum und rechnet bei einer steigenden operativen Marge mit einer Verbesserung des operativen Ergebnisses. Die Aktie dürfte daher gefragt bleiben.

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