EU-Regulierung

Wild Wild West

Immer wenn es um die Regulierung der digitalen Welt geht, bemühen EU-Politiker das gleiche Bild: das Ende von Wildwest und der neue Sheriff, der jetzt für Ordnung sorgt. Leider steckt auch viel Wahrheit darin.

Wild Wild West

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Manchmal wünscht man sich, EU-Politiker hätten früher weniger John-Wayne-Filme geguckt, Lucky-Luke-Hefte gelesen oder an Karneval das Cowboy-Kostüm im Schrank gelassen. Vielleicht müsste man dann nicht jedes Mal, wenn es in Brüssel dieser Tage wieder um die Regulierung der digitalen Welt geht, hören, dass es nun endlich mit dem Wilden Westen vorbei sei. Die böse Gesetzlosigkeit, die mit den neuen Regeln für Online-Plattformen, den Vorgaben für digitale Dienste oder jetzt auch mit der MiCa-Verordnung für Kryptoassets bekämpft wird. Immer geht es auch um das Ende von Wildwest. Manchmal wird das Bild in den Kommentaren der Abgeordneten, Kommissare oder Minister auch variiert mit dem neuen Sheriff, der nun in der Stadt sei und der wahlweise für die EU-Kommission, eine der Aufsichtsbehörden oder das jeweils neue EU-Gesetz steht. Das ist langweilig. Aber in dem Western-Bild steckt leider viel Wahrheit, wie man wieder einmal bei der Kryptoregulierung feststellen muss. Von daher: Bitte weiterschießen. Und dann in den Sonnenuntergang hineinreiten.                                   

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