MarktplatzHensoldt und Rheinmetall

Wo Rüstung sogar Tech schlägt

Während an den US-Börsen Tech- und KI-Titel weiter reüssieren, marschiert hierzulande noch eine ganz andere Branche vorneweg: Rüstung.

Wo Rüstung sogar Tech schlägt

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Wo Rüstung sogar Tech schlägt

Von Tobias Möllers

Während an den US-Börsen Tech- und KI-Titel weiter reüssieren und die Aktienindizes antreiben, marschiert hierzulande noch eine ganz andere Branche vorneweg: Rüstung. Nachdem die Citigroup den im MDax notierten Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt aus Taufkirchen bei München von „Neutral“ auf „Buy“ hochgestuft und gleichzeitig das Kursziel auf 37,70 Euro angehoben hat, nahm auch die Aktie an der Indexspitze wieder Fahrt auf und zog um 4% auf 27,50 Euro an.

Der Grund für die Hochstufung sind die weiter steigenden Investitionen für Verteidigung in Europa, gab Citigroup-Analyst Charles Armitage in der Studie der US-Großbank an. Konkret erwartet Armitage neue Zusagen für die Unterstützung der Ukraine beim Sondergipfel der EU Anfang Februar.

Den Rüstungskonzernen winken also weiter goldene Zeiten. Ein Abflauen der Konflikte ist weder im russischen Angriffskrieg in der Ukraine noch in Nahost zu beobachten. Ganz im Gegenteil, fürchten viele politische Analysten doch eher eine Ausweitung der Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Und auch Russland hat den Beschuss ukrainischer Städte zuletzt wieder intensiviert.

Was schlecht für die Sicherheit und den Frieden in der Welt ist, ist naturgemäß ertragreich für die Rüstungshersteller und ihre Aktionäre. Hensoldt-Papiere hatten zuletzt nachgegeben und liegen weit unter ihrem Allzeithoch bei 37 Euro, sind aber noch immer deutlich teurer als vor Beginn des Ukraine-Krieges, als die Aktie bei 12 Euro vor sich hindümpelte.

Noch besser lief es für Rheinmetall. Im Jahr 2022, als der russische Angriff auf die Ukraine startete, legten die Titel des damals noch im MDax notierten Düsseldorfer Rüstungskonzerns über 130% zu. 2023, inzwischen im Dax, verteuerte sich das Papier angesichts anhaltender und zunehmender Konflikte um weitere 54% und damit stärker als der Tech-Riese SAP. Im noch jungen Jahr 2024 steht bei Rheinmetall und Hensoldt unter dem Strich schon ein Plus von jeweils über 12%.

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