Bericht der Federal Reserve Bank von Atlanta

US-Unternehmen mit optimistischen Inflationserwartungen

US-Firmen rechnen in den kommenden 12 Monaten mit einer Stabilisierung der Inflation auf niedrigem Stand. Das liefert der Fed ein weiteres Argument, um im September den Leitzins zu senken.

US-Unternehmen mit optimistischen Inflationserwartungen

US-Unternehmen schätzen Inflationsentwicklung positiv ein

Preisanstieg um 2,3 Prozent im kommenden Jahr erwartet

det Washington

Bei US-Unternehmen ist der Optimismus darüber gewachsen, dass sich die Inflation auf dem Rückzug befindet. Wie aus dem neuen Bericht der Federal Reserve Bank von Atlanta hervorgeht, erwarteten befragte Firmen im August, dass die Preise im kommenden Jahr um 2,3% steigen werden. Der Wert ist gegenüber Juli unverändert. Sowohl das Umsatzniveau als auch die Gewinnmargen beschrieben die Firmen als „normal“. Auch war der Anstieg der Stückosten um 2,3% gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Einen niedrigeren Wert hatte der Fed-Ableger in Atlanta mit einem Plus von 2,2% zuletzt im Februar gemessen.

Der neue Bericht liefert der Notenbank ein weiteres Argument, um bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) den Leitzins zu senken. Denn auf geringere Teuerung deuten auch andere Eckdaten hin. Nach Angaben des Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums verteuerten sich Konsumgüter im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,2%. Die Jahresrate lag bei 2,7% und ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise bei 3,1%.

Notenbanker plädieren für Zinssenkung

Der PCE-Preisindex, das favorisierte Inflationsmaß der Notenbank, stieg im Juni auf Jahressicht um 2,6% und an der Kernrate gemessen um 2,8%. Vor dem Hintergrund der insgesamt geringeren Inflation gilt als sicher, dass die Notenbank in vier Wochen zum ersten Mal seit Dezember 2024 den Leitzins senken wird. Das FedWatch Tool der CME Group schätzt die Wahrscheinlichkeit einer Lockerung um 25 Basispunkte auf etwa 85%. 

Für baldige Zinssenkungen haben sich die Fed-Vorstandmitglieder Christopher Waller und Michelle Bowman ausgesprochen. Beide hatten schon bei der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses gegen die Beibehaltung des Zinsniveaus von 4,25 bis 4,5% gestimmt. Waller hielt am Mittwoch eine Rede im Vorfeld des wirtschaftspolitischen Symposiums in Jackson Hole, Wyoming. Er gilt als einer der Favoriten für die Nachfolge von Notenbankchef Jerome Powell.