Stabwechsel am 1. Juli 2026

Michael Höllerer löst Strobl als RBI-Chef ab

Der langjährige Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Johann Strobl, zieht sich im Juli zurück. Nachfolger des 66-Jährigen wird Michael Höllerer.

Michael Höllerer löst Strobl als RBI-Chef ab

Michael Höllerer löst Johann Strobl als RBI-Chef ab

fir Frankfurt

Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) hat einen Nachfolger für den seit März 2017 amtierenden Vorstandsvorsitzenden Johann Strobl (66) gekürt. Michael Höllerer (Jahrgang 1978) soll am 1. Juli 2026 auf den Chefposten rücken, teilte das Zentralinstitut der Raiffeisenlandesbanken am Mittwochabend mit. Die RBI mit Sitz in Wien ist mit einer Bilanzsumme von gut 200 Mrd. Euro das zweitgrößte Institut Österreichs.

Rückkehr in die RBI

Höllerer ist den Angaben zufolge seit mehr als 20 Jahren im Bankwesen tätig. Seit 2022 führt er als Generaldirektor die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien und die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien. Für ihn ist es eine Rückkehr in die RBI, war er doch dort von 2020 bis 2022 Chief Financial Officer und zuvor von 2018 an Generalbevollmächtigter. Im RBI-Konzern hatte Höllerer schon in den Jahren davor verschiedene Führungsaufgaben inne, so unter anderem 2017 und 2018 als Vorstandsmitglied der Raiffeisen Bank Polska und 2015 bis 2017 der Raiffeisen Zentralbank Österreich.

Johann Strobl gehört seit 2010 dem Vorstand der Raiffeisen Bank International (RBI) an, seit 2017 als Vorsitzender.
RBI

Strobl habe keine Verlängerung seines im Februar 2027 auslaufenden Vorstandsengagements angestrebt und „eine geordnete Nachfolge“ vor Ablauf seines Mandats sicherstellen wollen, heißt es seitens der RBI. Die Wahl fiel der Bank zufolge auf Höllerer, weil er im Bankwesen erfahren und mit dem RBI-Konzern bestens vertraut sei. Zudem habe er „in den vergangenen Jahren in unterschiedlichen Führungsfunktionen seine strategische Weitsicht sowie seine Innovations- und Durchsetzungskraft bewiesen“, lässt sich RBI-Aufsichtsratsvorsitzender Erwin Hameseder zitieren.

Strobl sprach er Dank und Anerkennung aus. „Er hat die RBI in den vergangenen acht Jahren mit ruhiger Hand durch äußerst schwieriges Fahrwasser gesteuert und sie mit einem starken Fokus auf Innovation und Digitalisierung auf einen nachhaltigen Erfolgskurs geführt.“ Er hinterlasse ein ertragsstarkes, gut kapitalisiertes Haus, das technologisch exzellent aufgestellt sei, so der Chefkontrolleur.

Ärger in Russland

Auf die Widrigkeiten in Russland, wo die RBI bis zum Krieg des Landes gegen die Ukraine stark engagiert war, geht die Bank in der Mitteilung nicht ein. RBI ist in einen Rechtsstreit involviert und prüft nach eigenen Angaben Optionen für einen Rückzug. Die einst dem Oligarchen Oleg Deripaska zuzurechnende Investmentfirma Rasperia hatte die RBI-Tochtergesellschaft in Russland im Streit um Dividendenzahlungen, die wegen EU-Sanktionen zurückgehalten wurden, verklagt.

CIO Gschwenter verlängert

Über die Personalie Höllerer hinaus entschied der RBI-Aufsichtsrat, das Mandat von Andreas Gschwenter (56) als Chief Operating Officer und Chief Information Officer (COO/CIO) ab dem 1. Juli 2026 um drei Jahre zu verlängern.