SFC Energy wird bei Prognose noch vorsichtiger – Kursrutsch
SFC Energy wird bei Prognose noch vorsichtiger – Kursrutsch
Verzögerungen bei Rüstungsaufträgen belasten SFC
Brennstoffzellenhersteller wird bei Jahreszielen vorsichtiger
dpa-afx Frankfurt
Der Brennstoffzellenspezialist SFC Energy blickt wegen Verzögerungen bei Rüstungsaufträgen noch etwas pessimistischer auf das Gesamtjahr als bisher. Beim Umsatz dürfte es nur das untere Ende der im Juli bereits gesenkten Prognosespanne werden, beim operativen Ergebnis die untere Hälfte der Zielbandbreite, hieß es am Dienstag vom SDax-Unternehmen in Brunnthal. Laut Unternehmenschef Peter Podesser belasteten vorübergehend schwächere Geschäfte mit Rüstungsgütern in Indien sowie eine Kaufzurückhaltung von Kunden insbesondere in den USA. Auch Wechselkurseffekte spielten eine Rolle. Zwar sah der Auftragseingang im dritten Quartal wieder besser aus. Die Aktie fiel jedoch deutlich.
Das Papier sackte nach dem Handelsbeginn um 12% auf 11,94 Euro ab. Seit dem Jahresbeginn steht damit nahezu ein Drittel an Kursverlust zu Buche. Die Erwartungen an das Gesamtjahr und wohl auch an 2026 dürften nun sinken, schrieb Warburg-Analyst Malte Schaumann. Der Umsatz im dritten Quartal habe seine Schätzungen verfehlt. Das operative Ergebnis liege zwar über diesen, das sei aber allein einem positiven Einmaleffekt infolge eines Bewertungsertrags zu verdanken. Die Bruttomarge von rund 35% im Quartal spiegele die eher niedrige Kapazitätsauslastung wider, so der Experte.
Der Umsatz in diesem Jahr dürfte das untere Ende der zuletzt anvisierten 146,5 bis 161 Mill. Euro erreichen. Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) stellte der Vorstand die Anleger auf die untere Hälfte von 13 bis 19 Mill. Euro ein.
Dickes Auftragspolster hilft nur teilweise
Zwar erwartet das Unternehmen im Rest des Jahres dank eines hohen Auftragseingangs im dritten Quartal eine spürbare Verbesserung gegenüber den vergangenen beiden Quartalen und will wieder auf den Wachstumskurs einschwenken. Allerdings berücksichtige die Prognose auch die anhaltenden Unsicherheiten in wesentlichen Märkten und Verzögerungen bei internationalen Vergaben im Rüstungsbereich.
SFC zufolge wirken die im Sommer eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung. Nach hohen Ausgaben für IT- und Softwaresysteme im ersten Halbjahr normalisierten sich die Betriebs- und Funktionskosten nach und nach, hieß es. Das bilde zusammen mit einer sich stabilisierenden Nachfrage eine solide Grundlage für eine erwartete nächste Wachstumsphase ab 2026.
In den ersten neun Monaten ging der Umsatz im Jahresvergleich um 2,4% auf 102,7 Mill. Euro zurück, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um knapp 41% auf 10,8 Mill. Euro. Unter dem Strich stand ein Verlust von 1,2 Mill. Euro nach einem Gewinn von 8,2 Mill. Euro im Jahr zuvor.
