Softwarekonzern

SAP schlägt beim Cloud-Geschäft vorsichtigere Töne an

Das schwierige konjunkturelle Umfeld lastet auf dem Ausblick von SAP. Anleger reagieren beunruhigt.

SAP schlägt beim Cloud-Geschäft vorsichtigere Töne an

SAP wird im Cloud-Geschäft vorsichtiger

dpa-afx Walldorf

Europas größter Softwarehersteller SAP wird wegen zurückhaltender Kunden vorsichtiger bei seinen Zielen für das Jahreswachstum. Der Cloudumsatz dürfte im Gesamtjahr nun währungsbereinigt am unteren Ende der Bandbreite von 26 bis 28% steigen, hieß es am Mittwochabend nach US-Börsenschluss vom Dax-Schwergewicht. Finanzchef Dominik Asam sprach laut Mitteilung von einem unsicheren gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Die in den USA gehandelten SAP-Anteile gaben nachbörslich zunächst von 238 auf 234 Euro etwas nach.

Unternehmenschef Christian Klein bemühte sich jedoch, größere Sorgen zu zerstreuen. Die Pipeline anstehender Abschlüsse für das vierte Quartal sehe gut aus - auch bei den zuletzt auf die Bremse tretenden öffentlichen Kunden in den USA, wo das Geschäft bereits wieder anziehe.

Die in den USA gehandelten SAP-Anteile verloren nachbörslich. Um 23.30 Uhr fielen sie um rund zwei Prozent. Die SAP-Aktie könnte damit ihre schwache Entwicklung der vergangenen Monate fortsetzen. Seit das Management zu den Halbjahreszahlen von Verzögerungen bei Vertragsabschlüssen berichtete, sind die Anleger skeptischer geworden. Das Rekordhoch der Aktie aus dem Februar ist aktuell nicht mehr in Sichtweite.

Optimistischer beim Cash-flow

Bereits vor dem dritten Quartal hatten sowohl US-Behörden als auch Industriefirmen weniger Interesse an neuen Vertragsabschlüssen gezeigt. Beim operativen Ergebnis strebt SAP nun aber das obere Ende der bisher angepeilten Bandbreite von währungsbereinigt 26 bis 30% Plus an. Auch beim Barmittelzufluss werden die Walldorfer optimistischer, er soll um 200 Mill. stiegen.

SAP-Chef Christian Klein bei der Italian Tech Week in Turin.
SAP-Chef Christian Klein bei der Italian Tech Week in Turin.
picture alliance / ZUMAPRESS.com | Marco Destefanis

In den drei Monaten Juli bis September legte der Cloudumsatz bei den Walldorfern um 22% auf 5,29 Mrd. Euro zu – das war aber etwas weniger als von Fachleuten erwartet. Dabei bremste wie erwartet der schwache Dollar das Abschneiden deutlich und kostete 5 Prozentpunkte Wachstum. Der Gesamtumsatz stieg um 7% auf 9,08 Mrd. Euro. Beim um Sonderposten bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern gab es ein Plus von 14% auf 2,57 Mrd. Euro. Unter dem Strich lag der Nettogewinn 42% höher bei 2,05 Mrd. Euro.