Japan

Olympia-Ministerin Hashimoto wird Organisationschefin

Japans bisherige Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto ist neue Organisationschefin für die Sommerspiele in Tokio. Das Organisationskomitee (OK) berief die 56 Jahre alte bisherige Olympia-Ministerin am Donnerstag offiziell zur Nachfolgerin des wegen...

Olympia-Ministerin Hashimoto wird Organisationschefin

dpa-afx

Japans bisherige Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto ist neue Organisationschefin für die Sommerspiele in Tokio. Das Organisationskomitee (OK) berief die 56 Jahre alte bisherige Olympia-Ministerin am Donnerstag offiziell zur Nachfolgerin des wegen abfälliger Äußerungen über Frauen kürzlich zurückgetretenen Organisationschefs Yoshiro Mori (83). Die frühere Eisschnellläuferin und siebenfache Olympia-Teilnehmerin gehört der konservativen Liberaldemokratischen Partei (LDP) von Ministerpräsident Yoshihide Suga an. Die Sommerspiele waren wegen Corona um ein Jahr verschoben worden.

Hashimoto war am Donnerstag von ihrem Ministerposten zurückgetreten, da­mit sie die neue Führungsaufgabe übernehmen kann. Sie erklärte nach ihrer Berufung, sich für eine stärkere Gleichstellung der Geschlechter im OK einzusetzen. Im Ranking des Weltwirtschaftsforums zur Gleichberechtigung liegt Japan nur auf Platz 121 von 153. Effektive Maßnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus seien aber die „wichtigste Aufgabe“, sagte Hashimoto und versprach „sichere“ Spiele im Sommer.

Ihr Vorgänger Mori, der früher Ministerpräsident gewesen war, hatte bei einer Vorstandssitzung des Komitees gesagt, dass sich Sitzungen mit Frauen in die Länge zögen, weil die miteinander konkurrierenden Frauen alle reden wollten. Daraufhin war in Japan ein Sturm der Entrüstung entbrannt. Hashimoto wurde fünf Tage vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Tokio 1964 geboren. Ihre Eltern gaben ihr den Namen Seiko, in Anlehnung an Seika, wie die olympische Flamme auf Japanisch heißt.