Industrie-Recycling

Abrupter CFO-Wechsel bei Befesa

Der MDax-Konzern Befesa wechselt Knall auf Fall seinen CFO aus. Der Nachfolger kommt aus den eigenen Reihen.

Abrupter CFO-Wechsel bei Befesa

Befesa wechselt CFO aus

ak Düsseldorf

Der Industrie-Recycler Befesa hat sich überraschend von seinem langjährigen CFO Wolf Lehmann getrennt. Der Manager sei mit sofortiger Wirkung abberufen worden, er gehe im gegenseitigen Einvernehmen, teilte der MDax-Konzern mit. Ein Nachfolger steht direkt parat: Der bisherige Investor-Relations- und Strategie-Chef Rafael Pérez wird neuer Finanzvorstand. Der 47-jährige Spanier ist seit 15 Jahren für den Aufbereiter von Stahlstaub tätig.

Er habe eine wichtige Rolle bei den erreichten Meilensteinen der vergangenen Jahre gespielt, wird der neue Finanzchef in einer Mitteilung gelobt. Dazu zählten der Verkauf von Befesa an Triton 2013, das IPO 2017 und die große Akquisition von American Zinc Recycling 2021. Seine bisherigen Aufgaben behält Pérez bei.

Wolf Lehmann hatte die Verantwortung für das Finanzressort seit 2014 inne. Trotz des abrupten Abgangs findet die Befesa-Führung noch anerkennende Worte für den bisherigen Spitzenmanager, der zuvor unter anderem viele Jahre für General Electric gearbeitet hatte. Er habe einen exzellenten Beitrag zu dem profitablen Wachstum der vergangenen Jahre geleistet, heißt es in der Mitteilung des deutsch-spanischen Unternehmens, das seinen Sitz in Luxemburg hat.

Befesa hatte vor ziemlich genau einem Jahr bereits den CEO-Posten neu besetzt. Der frühere Konzernlenker Javier Molina war als Executive Chairman in den Verwaltungsrat gewechselt, das operative Tagesgeschäft hatte Asier Zarraonandia übernommen, der zuvor für das Kerngeschäft Stahlstaub-Recycling verantwortlich gezeichnet hatte.

Finanziell tritt Befesa im laufenden Jahr eher auf der Stelle. Nach der im Mai veröffentlichten Prognose rechnet der Konzern mit einem Ebitda zwischen 200 und 230 Mill. Euro, was in etwa dem Niveau des Vorjahres entspricht. Im ersten Quartal ging das operative Ergebnis im Jahresvergleich um 18% auf 50 Mill. Euro zurück. Grund waren den Angaben zufolge niedrigere Zinkpreise auf dem LME-Markt.

Das Ausscheiden von Lehmann stehe in keinem Zusammenhang mit dem derzeitigen Aktienkurs oder der herausfordernden Finanzlage, die lediglich durch das makroökonomische Umfeld bedingt sei, das Befesa vorübergehend Gegenwind beschert habe, betonte ein Unternehmenssprecher.

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