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Albert verlässt vorzeitig Medienkonzern ProSiebenSat.1

mic - Nun ist es offiziell: Vorstand Conrad Albert verlässt ProSiebenSat.1 vorzeitig zum 30. April dieses Jahres. In der Mitteilung des Unternehmens ist von "gegenseitigem Einvernehmen" die Rede. Das mag sein, beide Seiten wollten letztlich nicht...

Albert verlässt vorzeitig Medienkonzern ProSiebenSat.1

mic – Nun ist es offiziell: Vorstand Conrad Albert verlässt ProSiebenSat.1 vorzeitig zum 30. April dieses Jahres. In der Mitteilung des Unternehmens ist von “gegenseitigem Einvernehmen” die Rede. Das mag sein, beide Seiten wollten letztlich nicht mehr. Zugleich ist die Trennung aber das Resultat eines Rosenkriegs, der in deutschen Großkonzernen selten so öffentlich gemacht wurde wie in diesem Fall. Denn Albert hatte seine Unzufriedenheit mit dem Vorstandsvorsitzenden Max Conze zu Wochenbeginn nur leicht kaschiert in einem Interview mit der “Süddeutschen Zeitung” in die Öffentlichkeit getragen (vgl. BZ vom 11. März). Kein Wort über StreitDie Mitteilung stellt keinerlei Bezug zu diesem Zwist her. Aufsichtsratsvorsitzender Werner Brandt nimmt nicht einmal zwischen den Zeilen Stellung. Stattdessen dankt er Albert ausdrücklich für seine “langjährigen und besonderen Verdienste”. Der Manager habe das Unternehmen in vielen Bereichen auf nationaler wie internationaler Ebene geprägt und für die Branche Maßstäbe gesetzt: “Wir wünschen ihm für die Zukunft das Beste.”Der stellvertretende Vorstandschef Albert, der dem ProSiebenSat.1-Führungsgremium seit achteinhalb Jahren angehört und dessen Vertrag regulär Ende April 2021 ausgelaufen wäre, zeigte sich aufrichtig dankbar, dass er eineinhalb Dekaden für “dieses außergewöhnliche Unternehmen” in Verantwortung arbeiten durfte. Er fügte hinzu: “Mein besonderer Dank gilt meinen langjährigen Kolleginnen und Kollegen.” Conze dürfte nicht als langjährig einzustufen sein, er arbeitet erst seit Juni 2018 für ProSiebenSat.1. SeifenoperAlbert hatte im Interview Machtkämpfe angedeutet und es bedauert, dass die Seifenoper im Vorstand den Eindruck von ProSiebenSat.1 in der Öffentlichkeit bestimmen könnte. Dort wird vor allem zur Kenntnis gekommen, dass es unter Conze bemerkenswert häufig Personalwechsel in verantwortlichen Positionen gibt. Zwei Vorstände hatten im vergangenen Jahr das Unternehmen verlassen, es folgten weitere Abgänge auf der zweiten Managementebene. Conze hatte vor seinem Wechsel zu dem Medienkonzern den Staubsaugerhersteller Dyson geführt.