Das Heidelberger KI-Startup Aleph Alpha wird künftig von einer Doppelspitze geführt. Neben Mitgründer Jonas Andrulis übernimmt ab sofort auch Reto Spörri als Co-CEO das Ruder bei dem Unternehmen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Spörri kommt von Lidl, wo er zuletzt das Online-Geschäft geleitet hat. Hinter Lidl steht einer der wichtigsten Investoren von Aleph Alpha: Die Schwarz Gruppe, deren IT- und Digitaltochter Schwarz Digits US-Hyperscalern wie Amazon, Microsoft oder Google mit einer eigenen Cloud Konkurrenz machen will. Dafür kooperiert sie unter anderem mit Aleph Alpha.

Medienberichten zufolge ist die Personalie eine Folge bislang unerfüllter Erwartungen bei dem Startup. 2023 galt es als großer deutscher Hoffnungsträger im Bereich der künstlichen Intelligenz. Doch die Geschäfte sollen eher schleppend verlaufen. Im Sommer vergangenen Jahres war die Firma aus dem Rennen um große Sprachmodelle ausgestiegen und hatte den Fokus stattdessen auf die Entwicklung eines Betriebssystems für KI-Anwendungen verlagert. Als Zielgruppe gelten vor allem Unternehmen und Behörden. Zu den weiteren Anteilseignern von Aleph Alpha gehören neben der Schwarz Gruppe unter anderem SAP, Bosch, die Deutsche Bank und der Berliner Wagniskapitalinvestor Earlybird.

Spörri soll bei Aleph Alpha nun „den Weg für die nächste Wachstumsphase ebnen“, heißt es in der Mitteilung. Er ist nicht der einzige externe Neuzugang: Mit Ilhan Scheer holt sich das Startup zudem einen Chief Growth Officer ins Haus, der den bisherigen Chief Customer Officer Ramin Mirza ersetzt. Scheer kommt vom Beratungshaus Accenture, das zuvor ein von ihm gegründetes Analytics-Startup namens Fable+ gekauft hatte. Bei Aleph Alpha soll er nun die Verantwortung für die strategische Marktentwicklung übernehmen. Mirza, der ehemalige CCO, verlasse Aleph Alpha in freundlichem Einvernehmen, hieß es. Der bisherige Vize-Produktchef Christoph Kränzler wird zudem zum Chief Product Officer befördert.