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Alessandro Benetton will einen Schritt zurück treten

Von Thesy Kness-Bastaroli, Mailand Börsen-Zeitung, 22.11.2013 Benetton Group, der Modekonzern der Familie Benetton, soll neu strukturiert werden und künftig von einem neuen, nicht familiennahen Management verwaltet werden. Der 49-jährige Alessandro...

Alessandro Benetton will einen Schritt zurück treten

Von Thesy Kness-Bastaroli, MailandBenetton Group, der Modekonzern der Familie Benetton, soll neu strukturiert werden und künftig von einem neuen, nicht familiennahen Management verwaltet werden. Der 49-jährige Alessandro Benetton, Sohn des Firmengründers Lucian, will von seinem Amt als Präsident der Gruppe zurücktreten.Alessandro ist der einzige der 18 Benetton-Nachkommen in der zweiten Generation, der seit 2011 als “operativer” Präsident der Benetton Group aktiv im Konzern tätig ist. Auch ist der passionierte Sportler, Skifahrer, Golfer und Segler Vorstandsmitglied der Edizione Holding, der Benetton-Familienholding. Diese kontrolliert 100 % von Benetton Group.Alessandro hatte 1987 den Bachelor of Science an der Boston University und 1991 den MBA in Harvard abgeschlossen. Nachdem er seine berufliche Karriere bei Goldman Sachs International in der Abteilung Global Finance begann, zählten die Finanzen – neben dem Sport – zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Beiden Hobbys wurde er gerecht. Während seiner Zeit als Präsident der Benetton Formel-1-Abteilung gelangen zwei Weltmeistertitel mit Michael Schuhmacher und ein Titel in der Konstrukteurswertung.Benetton gründete in den 90er Jahren das Private-Equity-Unternehmen 21 Investimenti, ein System von privaten Beteiligungskapitalfonds mit rund 1 Mrd. Euro verwalteter Aktiva. Der Finanzinvestor konzentriert seine Tätigkeiten primär auf Italien und Frankreich. Erst kürzlich hat er seine Augen auf das französische Pharmaunternehmen Synerlab mit 100 Mill. Euro Umsatz und 700 Beschäftigten in fünf Produktionswerken geworfen.Der Plan, die 2011 von der Börse genommene Benetton Group in drei Unternehmen aufzuteilen, geht auf Boston Consulting zurück. Alessandro Benetton hatte die Beratungsfirma beauftragt, das ehemalige Kultunternehmen zu entstauben und für eine internationale Partnerschaft fit zu machen. Die Gruppe soll dreigeteilt werden: Jedes der drei Unternehmen, der Immobilien-und Geschäftssektor, der Produktions- und Industriesektor sowie der Kommunikations- und Markensektor sollen von einem familienunabhängigen CEO geführt werden. Der für den 28. November einberufene Verwaltungsrat soll den Plan und den Rücktritt von Alessandro Benetton absegnen.