Kryptobörse

Alexander Höptner räumt bei Bitmex auf

Als „Himmelfahrtskommando“ wurde der Wechsel von Alexander Höptner von der Börse Stuttgart zur in Schieflage geratenen Kryptobörse Bitmex bezeichnet. Jetzt räumt er dort erst einmal auf.

Alexander Höptner räumt bei Bitmex auf

bg

Als Alexander Höptner seinen Chefposten bei der Börse Stuttgart im November 2020 hingeschmissen hatte, war klar, dass er bald in der Kryptobranche aufschlagen würde. Ein paar Tage später war es offiziell, dass er den Chefposten bei der in Schieflage geratenen Kryptobörse Bitmex übernimmt – ein Himmelfahrtskommando, hatten die US-Behörden doch mit Nachdruck Maßnahmen gegen das auf den Seychellen registrierte Unternehmen aufgenommen. Gegen den kraftvollen Ex-CEO Arthur Hayes und andere Gründer laufen Ermittlungen wegen Geldwäsche auf der Derivateplattform, da Bitmex Vorschriften zur Kundenidentifizierung (KYC) nicht beachtet hat. Da dies auch Kunden aus den USA betraf, waren die Aufsichtsbehörde CFTC und das Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) involviert.

Am späten Dienstagabend konnte Höptner nun einen Etappenerfolg bei den Aufräumarbeiten vermelden: Bit­mex hat sich mit den Behörden geeinigt und zahlt 100 Mill. Dollar Strafe. Damit ist der Weg frei für einen Neuanfang. Höptner bekräftigte in einem Blogbeitrag, man sei entschlossen, mit den Regulatoren zu­sammenzuarbeiten – was auch sonst, haben die Aufseher doch gerade erst angefangen, den Betreibern auf die Pelle zu rücken. Und da sind alle Offshore-Plätze gefordert, ihre Wallets nur Nutzern zugänglich zu machen, die nicht im Tarnkappenmodus unterwegs sind, also über einen VPN-Zugang reinkommen. Im Markt ist zu hören, dass Handelsplätze (allen voran Binance und FTX) hektisch daran arbeiten, alle VPN-Zugänge vom Trading auszuschließen, weil der lange Arm der US-Justiz genug Autorität (und Beweise) besitzt, um das zu sanktionieren.

Blockchain-Evangelist Höptner („eine der größten Umwälzungen, die vor uns liegt“) hat Bitmex mit einem täglichen Handelsvolumen von gut 2 Mrd. Dollar am Leben erhalten; man werde sich mit dem Markt verändern, sagte Höptner, der keinen Zweifel lässt an den Compliance-Bestrebungen seines Hauses.