Antoni soll Statistikbehörde in Trumps Sinne führen
Antoni soll Statistikbehörde in Trumps Sinne führen
Bloomberg Washington
US-Präsident Donald Trump hat E.J. Antoni, Chefökonom der konservativen Heritage Foundation, zum Leiter des Bureau of Labor Statistics (BLS) ernannt, nachdem er Anfang dieses Monats die bisherige Leiterin der Behörde, Erika McEntarfer, entlassen hatte.
Trump ernannte Antoni, der sich öffentlich über seine Bedenken hinsichtlich der jüngsten Arbeitsmarktdaten und -revisionen der Statistikbehörde geäußert hatte, in einem Beitrag auf Truth Social. Die Ernennung muss noch vom Senat bestätigt werden. „Unsere Wirtschaft boomt, und E.J. wird dafür sorgen, dass die veröffentlichten Zahlen ehrlich und genau sind“, schrieb Trump. Die Adjektive hob er dabei in Großbuchstaben hervor.

Bloomberg/Abaca/Yuri Gripas
Antoni würde Erika McEntarfer nachfolgen, die Trump am 1. August abrupt entlassen hatte, nachdem ein BLS-Bericht ein schwaches Beschäftigungswachstum im Juli und erhebliche Abwärtskorrekturen für die beiden Vormonate gezeigt hatte. Er beschuldigte sie ohne Beweise, die Zahlen für politische Zwecke manipuliert zu haben, und wies darauf hin, dass sie von dem ehemaligen Präsidenten Joe Biden ernannt worden war. Trumps Entlassung von McEntarfer schockierte Ökonomen aller politischen Lager, die sich sofort für sie und das BLS als Institution einsetzten.
Ökonomen fürchten um Unabhängigkeit
Die Arbeit der Behörde genießt neben der anderer US-Statistikämter weltweit den Ruf eines „Goldstandards“, da sie frei von politischer Einflussnahme ist – ein Status, den viele nun als gefährdet ansehen. Das BLS überarbeitet seine Daten regelmäßig, um sie langfristig genauer zu machen. Die jüngsten Überarbeitungen, durch die 258.000 Arbeitsplätze aus den Monaten Mai und Juni gestrichen wurden, waren jedoch besonders auffällig – es handelte sich um die größte Abwärtskorrektur seit Beginn der Pandemie.