Luftfahrt

Antonino Turicchi ist neuer Präsident von ITA Airways

Der Verwaltungsrat der staatlichen ITA Airways hat Antonino Turicchi zum Präsidenten bestimmt. Seine wichtigste Aufgabe wird der möglichst schnelle Verkauf eines Mehrheitsanteils der Airline sein.

Antonino Turicchi ist neuer Präsident von ITA Airways

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Der Verwaltungsrat der staatlichen italienischen Fluggesellschaft ITA Airways hat Antonino Turicchi zum neuen Präsidenten bestimmt. Er folgt auf Alfredo Altavilla, der seinen Posten kürzlich niedergelegt hat. Turicchi, CEO der staatlichen Finanzverwaltungsgesellschaft Fintecna, wird eine Art Exekutiv-Präsident sein, aber weniger Befugnisse als sein Vorgänger haben. Er steht einem nun nur noch fünf- statt bisher neunköpfigen Verwaltungsrat vor.

Turicchi, der an der römischen Universität La Sapienza Wirtschaft studiert hat, einen Master für Wirtschaft der Turiner Università degli Studi und in Internationalen Finanzen und Außenhandel hat, arbeitete viele Jahre für das Finanzministerium und später für die Stadt Rom. Er war verantwortlich für das Italiengeschäft der französischen Alstom und Vizepräsident der mehrheitlich staatlichen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena.

Zwischen 2022 und 2009 war er außerdem Generaldirektor der mehrheitlich staatlichen Förderbank Cassa Depositi e Prestiti, die an vielen italienischen Unternehmen beteiligt ist.

Sein Lebenslauf sollte ihm dabei helfen, zusammen mit CEO Fabrizio Lazzerini endlich eine Lösung für die geplante (Teil-)Privatisierung von ITA zu finden, die seit Monaten in der Schwebe ist. Der Gesellschaft geht langsam das Geld aus, zumal nach Zahlung einer zweiten Tranche von 400 Mill. aus der von der EU gewährten Staatshilfe in Höhe von insgesamt 1,35 Mrd. Euro jetzt nur noch 250 Mill. Euro an weiteren Hilfen möglich sind und die Gesellschaft jeden Tag 1 Mill. Euro verbrennt.

Nach dem Ende der Exklusivverhandlungen mit dem US-Investor Certares, die zu keiner Einigung geführt haben, ist als möglicher Käufer nun auch wieder die mit der Reederei MSC verbündete Lufthansa ins Spiel gekommen, die jedoch misstrauisch gegenüber einer zu starken Rolle des italienischen Staates ist.

Dem Vernehmen nach wird eine endgültige Lösung bis in spätestens zwei Monaten angestrebt. Doch in Italien sind solche Fristen nie in Stein gemeißelt. Ursprünglich sollte die Privatisierung bereits im Juni in trockenen Tüchern sein.

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