Armin von Falkenhayn verlässt Bank of America
Armin von Falkenhayn verlässt Bank of America
Bank of America braucht
neuen Deutschlandchef
Von Falkenhayn geht – Deal-Flaute erschwert Karrieren im Investmentbanking
cru Frankfurt
Nach mehr als zehn Jahren verlässt Armin von Falkenhayn die Bank of America. Der für das Investmentbanking der US-Bank im deutschsprachigen Raum verantwortliche Manager werde Mitte Dezember gehen, „um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen“, teilte die Bank of America (BofA) mit, ohne einen Nachfolger parat zu haben. Der wird erst jetzt gesucht. Von Falkenhayn bleibe bis Mitte Dezember, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Am Tag zuvor war Ex-Deutschbanker Antony Jancic zum BofA-Europachef befördert worden.
In den Ruhestand geht von Falkenhayn nicht, aber eine neue Position ist auch noch nicht bekannt. Er war 2015 zur BofA gekommen und verantwortet zugleich das globale Firmenkundengeschäft und Investmentbanking für den deutschsprachigen Raum. Er ist der Dienstälteste unter den Deutschlandchefs der US-Banken und wird in zwei Wochen 57 Jahre alt.
25 Jahre für die Deutsche Bank
Vor seinem Wechsel zur BofA hatte er 25 Jahre für die Deutsche Bank gearbeitet, zeitweise als Assistent des späteren Bankchefs Josef Ackermann und zuletzt als Co-Head des Corporate und Investmentbanking zusammen mit dem heutigen Blackrock-Deutschlandchef Dirk Schmitz. „Jetzt ist der richtige Moment“, sagte von Falkenhayn, der sich bester Gesundheit erfreut, der Börsen-Zeitung. „Nach 25 Jahren Deutsche Bank und 10 Jahren Bank of America ist das eine runde Sache. Ich schaue mich nach etwas Neuem um. Rechnen Sie nicht damit, dass ich bei einer anderen Bank wieder auftauche.“
Von Falkenhayn verlässt die BofA in einer für alle Investmentbanken schwierigen Zeit. Das M&A-Geschäft läuft nicht gerade auf Hochtouren, und bei IPOs tut sich seit drei Jahren ebenfalls nur wenig. Auf beiden Feldern rangierte die BofA laut Dealogic-Daten 2024 global gut platziert auf Rang vier hinter Goldman Sachs, Morgan Stanley und J.P. Morgan.
Mancher Manager ärgert sich
Mancher Investmentbanker wird für die Stagnation zu Unrecht von Vorgesetzten verantwortlich gemacht und ärgert sich. Oder es mangelt an Karrierechancen im eigenen Haus. So sind manche Wechsel zu erklären. Alexander Mayer, der seit November das Deutschlandgeschäft von J.P. Morgan führt, leitete zuvor das Investment-Deutschlandgeschäft von Goldman Sachs. Private-Equity-Investmentbanker Christian Wagner wechselte Ende 2024 auf die Position als Investmentbanking-Chef von Barclays in Deutschland. Und Private-Equity-Investmentbanker Klaus Hessberger verließ J.P. Morgan für Lazard. Ex-Credit-Suisse-Banker Joachim Ringer arbeitet für die deutsche Private-Equity-Firma Vorsprung. Energiesektor-Koryphäe Roman Waleczek geht von Morgan Stanley zu Rothschild.
Von Falkenhayn hat zum Aufbau des Investmentbanking der BofA in Deutschland maßgeblich beigetragen und Konzerne wie BASF, Continental, VW und Porsche bei Transaktionen beraten: „Einer der aufregendsten Momente war, als ich mit dem damaligen BASF-Chef Jürgen Hambrecht am Morgen nach der Lehman-Pleite in Zürich die Übernahme von Ciba abschloss." Am einträglichsten dürfte die Rolle als Global Coordinator beim IPO der Porsche AG 2022 gewesen sein. Zuletzt war von Falkenhayn am Spinoff von Aumovio aus dem Continental-Konzern beteiligt. Ein anderer Deutscher macht unterdessen bei der BofA Karriere: Der bisherige M&A-Deutschlandchef Lukas Poensgen steigt zum M&A-Co-Chef in ganz Europa neben Geoff Iles in London auf.
