Vor der geplanten Übernahme des Antriebsspezialisten Vitesco tauscht Schaeffler ihre Personalvorständin aus. Der Auto- und Industriezulieferer teilte mit, dass der Aufsichtsrat Astrid Fontaine zum 1. Januar 2024 als Vorstand Personal und Arbeitsdirektorin bestellt habe. Das im SDax notierte Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach holt die promovierte Managerin von der Volkswagen-Gruppe, wo sie zuletzt im Vorstand von VW Nutzfahrzeuge fürs Personalwesen zuständig war. Bei Schaeffler folgt Fontaine auf Corinna Schittenhelm (Jahrgang 1967). Die Betriebswirtin gehört dem Vorstand von Schaeffler seit 2016 an. Aufsichtsratschef Georg Schaeffler bedankte sich für Schittenhelms achtjährige Tätigkeit im obersten Führungsorgan. Sie verlängerte ihren Vertrag nicht mehr.

Schaeffler signalisierte, dass Fontaine im Hinblick auf den angestrebten Erwerb von Vitesco eine Schlüsselrolle zukommt. Das Personalressort komme eine „wichtige Bedeutung“ mit Blick auf die Integration von Viteso zu. Schaeffler will das MDax-Mitglied schlucken, um im Zeitalter der Elektromobilität Größenvorteile für sich zu nutzen. Zuletzt signalisierte Schaeffler, einen Personalabbau bei der Integration so weit wie möglich vermeiden zu wollen. Beide Unternehmen ergänzten
sich gut.

Fontaine musste im Zuge von Personalrochaden unter VW-Chef Oliver Blume im Spätsommer ihre bisherigen Posten als Personalvorständin von VW Nutzfahrzeuge an den VW-Manager Peter Bosch abtreten. Seinerzeit sollte sie „neue Verantwortungen in einer Konzerngesellschaft“ übernehmen.

Fontaine war damit nur zwei Jahre im Führungsgremium von VW Nutzfahrzeuge fürs Personalwesen zuständig. Zuvor leitete Fontaine von Anfang 2018 bis August 2021 bei Bentley in Großbritannien ebenfalls den Personalbereich sowie Digitalisierung und IT. Bentley gehört zur VW-Gruppe. Die deutsch-amerikanische Managerin war früher u.a. für Porsche und DaimlerChrysler tätig gewesen.