PERSONEN

Audi-Aufsichtsrat berät Umbau von Vorstand wohl im September

sck - Die Spekulationen um einen bevorstehenden Umbau des Vorstands von Audi reißen nicht ab. Bei der Volkswagen-Tochter soll es angeblich im September so weit sein. Nach Informationen der Börsen-Zeitung tagt am 21. September der Aufsichtsrat (AR)...

Audi-Aufsichtsrat berät Umbau von Vorstand wohl im September

sck – Die Spekulationen um einen bevorstehenden Umbau des Vorstands von Audi reißen nicht ab. Bei der Volkswagen-Tochter soll es angeblich im September so weit sein. Nach Informationen der Börsen-Zeitung tagt am 21. September der Aufsichtsrat (AR) des Ingolstädter Autoherstellers. Acht Tage danach, am 29. September, setzt sich das Kontrollgremium von VW zusammen. Thema des regulären AR-Treffens beim Wolfsburger Mutterkonzern soll unter anderem ebenfalls die Neubesetzung des Audi-Topmanagements sein, wie das “Handelsblatt” und das “Manager Magazin” berichteten.Gerüchte, dass VW möglicherweise im Audi-Vorstand einige Manager austauscht, gibt es seit der Vertragsverlängerung des wegen der Diesel-Manipulationsaffäre umstrittenen Audi-Vorstandsvorsitzenden Rupert Stadler (54) im Mai (vgl. BZ vom 18. Mai). Neben Stadler gehören dem Vorstand Axel Strotbek (Finanzen), Dietmar Voggenreiter (Vertrieb), Thomas Sigi (Personal), Hubert Waltl (Produktion), Bernd Martens (Beschaffung) und Peter Mertens (Entwicklung) an. Mertens, den Audi im November 2016 von Volvo abwarb, gehört dem Vorstand erst seit Anfang Mai an. Er trat die Nachfolge von Stefan Knirsch an, der wegen des Diesel-Abgasbetrugs nach nur wenigen Monaten im Amt wieder gehen musste.Dem Vernehmen nach kommt der Druck zu Veränderungen von VW-Vorstandschef Matthias Müller (64), der zugleich den Audi-AR leitet, sowie den Betriebsräten von VW und Audi. Allerdings steht Stadlers Position derzeit wohl nicht zur Disposition, obwohl er aufgrund von Dieselgate weiterhin als angeschlagen gilt. “Wir weisen Spekulationen zurück, dass der CEO abgelöst wird”, sagte ein Konzernsprecher der Börsen-Zeitung. Zu den angeblich geplanten Veränderungen bei anderen Vorstandsposten wollte er sich aber nicht äußern.Audi ist gegenüber BMW und Daimler beim weltweiten Absatz mittlerweile deutlich ins Hintertreffen geraten. Die Aufarbeitung der Diesel-Affäre kostete die Ingolstädter bislang 1,9 Mrd. Euro. Neben den teuren Belastungen infolge von Dieselgate drücken die Absatzeinbrüche in China, dem größten Einzelmarkt des Unternehmens, empfindlich auf die Marge. Audi, die unter dem Slogan “Vorsprung durch Technik” auftritt, hat an Substanz eingebüßt. VW traut dem einstigen Vorzeige-Tochterunternehmen offenbar nicht mehr zu, mit der bestehenden Mannschaft im Vorstand die notwendige technologische Fortentwicklung in Sachen Elektromobilität und autonomes Fahren zu bewerkstelligen. Die einstige Rolle von Audi als Technologietreiber innerhalb des VW-Mehrmarkenkonzerns ist damit in Frage gestellt.