lee – Die Liste der Vorstandsaspiranten für die Deutsche Bank ist kürzer geworden. Wie ein Sprecher des Instituts am Montag bestätigte, hat die Bankenaufsicht der Amerika-Chefin Christiana Riley und dem neuen Vorstand für Digitalisierung, Daten und Innovation, Bernd Leukert, die Eignung zum Vorstand bescheinigt. Die beiden Manager, die ihre Aufgabe bislang als Generalbevollmächtigte wahrgenommen haben, sind seit Jahresbeginn ordnungsgemäß bestellte Vorstandsmitglieder. Zuerst hatte das “Handelsblatt” darüber berichtet. Etwas länger gedulden muss sich Chief Administrative Officer Stefan Simon, der dem Vorstand ab dem 1. August angehören soll. Der Jurist gehörte zuvor dem Aufsichtsrat an.Bis auch der künftige Personalchef Michael Ilgner vom Generalbevollmächtigten zum Vorstandsmitglied aufsteigt, dürfte es noch länger dauern. Zum einen fängt der bisherige Chef der Stiftung Deutsche Sporthilfe erst am 1. März bei der Bank an, zum anderen kann der frühere Wasserballer weder mit Führungserfahrung im Großkonzern noch mit Branchenkenntnissen aufwarten.Von mangelnder Branchenerfahrung kann zumindest bei Riley nicht die Rede sein. Die 41-jährige US-Amerikanerin arbeitet seit 2006 für die Deutsche Bank, wo sie zuletzt als Finanzchefin für die Unternehmens- und Investmentbank verantwortlich war. Zuvor arbeitete sie nach Angaben der Deutschen Bank neun Jahre in der Strategieabteilung des Instituts, die sie von 2011 bis 2015 leitete. Wie so viele Manager aus der Finanzbranche kommt die studierte Romanistin mit MBA von der London Business School vom Beratungsunternehmen McKinsey. Zuvor arbeitete sie als Analystin für die Investmentbank Greenhill, für die sie nach Deutschland zog.Riley ist die einzige Frau im neunköpfigen Vorstand der Deutschen Bank, nachdem die für Regulierung, Compliance und Geldwäschebekämpfung zuständige Sylvie Matherat das Institut im vergangenen Jahr verlassen hat. Vor allem aber ist es das erste Mal, dass die Führung des Amerika-Geschäfts dem Gremium angehört. Die ebenso eloquente wie charmante Managerin soll versuchen, die Beziehungen zu den US-Behörden zu kitten und zugleich die wegen der Entlassungen demotivierte US-Belegschaft bei der Stange zu halten.IT-Vorstand Leukert kann zwar nicht mit Branchenkenntnissen punkten, blickt aber auf eine lange Führungserfahrung im Konzern zurück. Der Wirtschaftsingenieur arbeitete 25 Jahre in der Produktentwicklung von SAP.