scd – Mit dem Kurssturz am Montag hat das Aktienpaket, das Mitgründer Hasso Plattner noch an SAP hält, geschätzt mehr als 1,5 Mrd. Euro an Wert verloren. Anders als mancher nervöse Investor hat der Aufsichtsratschef des Dax-Konzerns indes offenbar keine Zweifel an den guten Zukunftsaussichten von Europas größtem Softwarekonzern. Er nutzte den Kurssturz, um sich für fast eine Viertelmilliarde Euro mit neuen SAP-Aktien einzudecken, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung vom Dienstag hervorging. Im Durchschnitt zahlte er gut 101 Euro je Aktie.Laut Bloomberg hält Plattner, der wegen seiner Stiftung und anderer Engagements in der Vergangenheit immer mal wieder einige SAP-Anteile veräußert hatte, einen Anteil von 5,9 %. Nach einem weiteren kleinen Kursrückgang am Dienstag um 0,6 % auf 96,95 Euro war der Anteil etwa 6,8 Mrd. Euro wert, so dass er inklusive der Zukäufe auf etwas mehr als 7 Mrd. Euro kommen dürfte. Plattner ist noch vor Mitgründer Dietmar Hopp, der rund 5 % an SAP hält, der größte Einzelaktionär des Walldorfer Unternehmens.Außer Plattner kauften noch weitere Aufsichtsräte und auch Vorstände Aktien des Softwareunternehmens zu. Der Vorstandsvorsitzende Christian Klein erwarb Aktien für rund 100 000 Euro, Finanzvorstand Luka Mucic kaufte für rund 75 000 Euro zu und Jürgen Müller investierte knapp 25 000 Euro in weitere Anteile. Aus dem Aufsichtsrat wurden Zukäufe von Ralf Zeiger und Lars Lamade in ebenfalls fünfstelliger Höhe gemeldet.Vor allem die Mitteilung des Zukaufs von Plattner sorgte am Dienstagmorgen offenbar für Vertrauen und ließ die am Vortag um mehr als 20 % abgestürzte Aktie zunächst fast 3 % fester tendieren. Im Verlauf des Handelstags wurden die Zugewinne indes wieder abgegeben, ehe die SAP-Aktie im Minus schloss.Zahlreiche Analysten haben aufgrund des Strategieschwenks am Montag ihre Kursziele zurückgeschraubt. Eine der drastischsten Einschätzungen kam von der Bank of America, die bei einem Kursziel von 93 Euro zum Untergewichten rät.