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Bertelsmann-CFO Hartmann findet Anschluss bei GDF Suez

ab/wü - Künftig regiert bei GDF Suez die Frauenpower. Denn wie (Noch-) CEO Gérard Mestrallet am Dienstag bei einem Neujahrsempfang verkündete, wird Judith Hartmann, offiziell noch Finanzchefin von Bertelsmann, den Board des französischen Versorgers...

Bertelsmann-CFO Hartmann findet Anschluss bei GDF Suez

ab/wü – Künftig regiert bei GDF Suez die Frauenpower. Denn wie (Noch-) CEO Gérard Mestrallet am Dienstag bei einem Neujahrsempfang verkündete, wird Judith Hartmann, offiziell noch Finanzchefin von Bertelsmann, den Board des französischen Versorgers als Chief Financial Officer (CFO) verstärken. Mestrallets eigene Nachfolgerin ist bereits gefunden, wurde Finanzchefin Isabelle Kocher doch schon im Oktober vergangenen Jahres zur stellvertretenden Generaldirektorin gekürt. Zwar endet Mestrallets Vertrag erst 2016, doch hat dieser durchblicken lassen, den Platz gegebenenfalls auch früher zu räumen. SonderbeauftragteHartmann werde bereits Anfang Februar als Sonderbeauftragte Mestrallets beginnen und dann am 16. März das Amt als Finanzchefin übernehmen, teilte GDF Suez am Nachmittag auch offiziell mit. Ihre Ernennung unterstreiche den Willen Mestrallets, die Generaldirektion des Versorgers zu internationalisieren, um die Präsenz von GDF Suez in mehr als 70 Ländern weltweit besser widerzuspiegeln.Noch-Finanzchefin Kocher solle im Laufe des Jahres Vorschläge erarbeiten, wie die Effizienz der Gruppe gesteigert und der Wandel gestaltet werden könne, deutete Mestrallet während des Neujahrsempfangs an. Das wichtigste Projekt sei 2015, den Wandel von GDF Suez angesichts des Aufruhrs, der in der Energiebranche herrsche, erfolgreich hinzubekommen, erklärte er.Mit dem Wechsel nach Paris gelingt Hartmann ein lückenloser Übergang, endet ihr Vertrag beim Medienkonzern offiziell doch erst zum Ende dieses Monats. Dass die gebürtige Österreicherin ihren Schreibtisch in Gütersloh jedoch schon leergeräumt hat, verrät die Website von Bertelsmann. Dort nämlich ist Hartmanns Porträt nicht mehr zu finden.Die 45-Jährige, die erst im Oktober 2012 nach Gütersloh gewechselt war, hatte Ende vergangenen Jahres kein Angebot für einen neuen Vorstandsvertrag erhalten. Stattdessen verständigte man sich “im freundschaftlichen Einvernehmen” auf die vorzeitige Beendigung des Anstellungsvertrags. Die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin war an der Aufgabe gescheitert, in der dezentral organisierten Bertelsmann-Welt ein konzernweites Operational-Excellence-Programm ins Werk zu setzen. Während es in der Öffentlichkeit nach anfänglich großem Tamtam um das Programm ruhig geworden war, soll sich intern heftiger Widerstand formiert haben. Zentralismus gewohntDas Arbeitsumfeld bei GDF Suez dürfte Hartmann, die auf eine zwölfjährige Laufbahn beim US-Mischkonzern General Electric (GE) zurückblickt, von daher eher liegen, ist Zentralismus doch das beherrschende Organisationsmodell in Frankreich. Zudem kennt Hartmann Paris aus ihrem “früheren Leben”, startete sie ihre berufliche Karriere 1997 doch bei Walt Disney in Paris.Im Jahr 2000 wechselte sie zu GE Healthcare in Frankreich, wo sie zwei Jahre arbeitete, bevor es die international erfahrene Managerin konzernintern als Senior-Analystin in die USA verschlug. Von 2004 an bekleidete sie in verschiedenen Ländern (Belgien, Brasilien, Kanada) und Divisionen des GE-Reichs CFO-Positionen, bevor sie 2011 als Finanzchefin zur deutschen Landesgesellschaft von GE wechselte.