Zentralbanken

BIZ-Ökonom Auer wird Leiter des Innovation­szentrums in Frankfurt

Der 43-jährige Auer, der sowohl österreichischer wie schweizerischer Staatsbürger ist, beschäftigt sich laut BIZ derzeit schwerpunktmäßig mit digitalen Zentralbankwährungen, Stablecoins und Kryptowährungen.

BIZ-Ökonom Auer wird Leiter des Innovation­szentrums in Frankfurt

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Die Zentralbank der Zentralbanken BIZ hat einen Chef gefunden für das geplante Innovationszentrum in Frankfurt und Paris. Raphael Auer, der derzeit als Ökonom in der Währungs- und Wirtschaftsabteilung der BIZ arbeitet, soll das entsprechende Team künftig leiten, wie die BIZ am Donnerstag mitteilte. Das Innovationszentrum soll in der ersten Jahreshälfte 2022 eröffnen. Als Teil des globalen BIZ Innovation Hub soll es ein Knotenpunkt werden für gemeinsame digitale Finanzinnovationen der Zentralbanken aus aller Welt. Ein zentrales Thema ist dabei aktuell digitales Zentralbankgeld.

Der 43-jährige Auer, der sowohl österreichischer wie schweizerischer Staatsbürger ist, beschäftigt sich laut BIZ derzeit schwerpunktmäßig mit digitalen Zentralbankwährungen, Stablecoins und Kryptowährungen. In diesen Bereichen habe er zahlreiche Beiträge zu den politischen Publikationen der BIZ und zu internationalen Foren geleistet. Darüber hinaus habe er zahlreiche Publikationen zu internationaler Wirtschaft, Geldpolitik und digitalen Währungen veröffentlicht. Bevor er 2015 zur BIZ kam, war Auer, der am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Wirtschaftswissenschaften promoviert hat, stellvertretender Leiter der Abteilung Internationaler Handel und Kapitalflüsse bei der Schweizerischen Nationalbank.

„Sein fundiertes Wissen über digitale Währungen und Finanztechnologie, das er durch seine umfangreiche Erfahrung als Wirtschaftswissenschaftler in Politik und Forschung erworben hat, wird die intellektuellen Grundlagen für die praktischen Experimente des Innovation Hub stärken“, sagte Benoît Cœuré, Leiter des BIZ Innovation Hub, zur Wahl von Auer. Dieser soll seinen neuen Posten im Februar 2022 antreten.

Die BIZ und auch Cœuré selbst drängen die Notenbanken zu schnellen Fortschritten beim digitalen Zentralbankgeld – nicht zuletzt angesichts der rasanten Fortschritte bei privaten Digitalwährungen. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat in den vergangenen Monaten ihre Arbeit an einem digitalen Euro deutlich forciert. Im Oktober hat sie eine zweijährige Untersuchungsphase eingeleitet, um die Kerneigenschaften des Digital-Euro festzulegen.

Das BIZ-Innovationszentrum in Frankfurt und Paris wird von der EZB, der Deutschen Bundesbank und der französischen Zentralbank zu­sammen mit allen anderen Zentralbanken des Eurosystems beherbergt werden. Insgesamt wird das BIZ Innovation Hub aus sieben globalen Knotenpunkten bestehen. Mit der US-Notenbank Fed besteht zudem eine strategische Partnerschaft.