Bild zitiert Insider

Blume gibt wohl Doppelrolle bei VW auf

VW-Konzernchef Oliver Blume wird laut Insidern das Amt des Porsche-Chefs abtreten. Ein möglicher Nachfolger wurde von dem Unternehmen inzwischen bekannt gegeben.

Blume gibt wohl Doppelrolle bei VW auf

Update 10.54 Uhr: Als möglicher Nachfolger steht nach Unternehmensangaben der frühere McLaren-Chef Michael Leiters zur Verfügung. Mit ihm würden Verhandlungen aufgenommen. Der promovierte Maschinenbauer Leiters war früher 13 Jahre bei Porsche und vor seinem Engagement bei McLaren bei Ferrari.

Porschevorsitz statt sitzen vor Ferrari: Michael Hugo Leiters wurde als mögliche Konzernspitze vorgeschlagen.
picture alliance/AP Images | Gregorio Borgia

VW-Konzernchef Oliver Blume gibt laut einem Bericht der Bild-Zeitung sein Amt als Chef des Sportwagenherstellers Porsche bald auf. Der Aufsichtsrat habe sich auf einen Nachfolger geeinigt, „ab kommendem Jahr“ werde Blume das Amt in neue Hände übergeben, berichtete die Zeitung am Freitag unter Berufung auf Insider. Damit würde die viel kritisierte Doppelrolle Blumes an der Spitze der beiden Autobauer enden.

Den Namen des Nachfolgers konnte die Zeitung nicht in Erfahrung bringen: „Nur so viel sickerte aus Aufsichtsratskreisen durch: Es handelt sich um einen Mann. Er ist technisch versiert und kein Unbekannter in der Volkswagen-Welt.“ Der Aufsichtsrat von Porsche solle zeitnah über die Personalien abstimmen.

Kein Statement der Autobauer

Blume führt Porsche seit zehn Jahren und steht zusätzlich seit Sommer 2022 an der Spitze der Muttergesellschaft Volkswagen. Die Doppelrolle stößt bei Investoren und Analysten schon länger auf Kritik. Eine solche Doppelrolle berge Interessenskonflikte. Im September hatte Volkswagen-Betriebsratschefin Daniela Cavallo ein Ende dieser Struktur gefordert. „Der Vorstandsvorsitzende kann in Wolfsburg kein Halbtags-Chef sein und die restliche Zeit bei Porsche verbringen“, hatte sie gesagt. Zuletzt hatten sich in Medienberichten und von Insidern Hinweise darauf verdichtet, dass Porsche nach einem Nachfolger für Blume sucht. Blume hatte immer betont, dass seine Doppelrolle „nicht auf alle Zeiten ausgelegt“ sei.

Vor wenigen Wochen hatte sich die Krise bei Porsche verschärft. Der Autobauer vollzog einen Strategieschwenk und strich seine Elektropläne zusammen, was den Konzern allein in diesem Jahr 3,1 Mrd. Euro kostet. Zum dritten Mal in diesem Jahr kappte Porsche seine Gewinnprognose: Die Margen sollen sinken und die Dividende für dieses Jahr erheblich geringer ausfallen. Porsche steht schon seit längerem wegen des mauen Geschäfts in China unter Druck.