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BMW-Produktionsvorstand treibt Werksumbau voran

Milan Nedeljkovic führt im Vorstand von BMW den Produktionsbereich seit Oktober 2019. In der Transformation zur Elektromobilität ist das eine Schlüsselaufgabe. Ein Porträt.

BMW-Produktionsvorstand treibt Werksumbau voran

BMW-Produktionsvorstand setzt auf Tempo

sck München
Von Stefan Kroneck, München

Bei der Ausrichtung von BMW aufs Elektrozeitalter gehört Milan Nedeljkovic zu den Schlüsselfiguren. Das verdeutlichte der Produktionsvorstand des Münchner Autoherstellers zum offiziellen Fertigungsstart der vollelektrischen Baureihe BMW i5 im niederbayerischen Werk Dingolfing Ende voriger Woche. Im Beisein von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekräftigte der promovierte Ingenieur die Strategie des weiß-blauen Dax-Konzerns: "Wir folgen dem Markt. Der Kundenwunsch entscheidet, wie der tatsächliche Antriebsmix aussieht." Das heißt, BMW richtet ihr Produktionsnetz so aus, dass auf einem Band je nach Nachfrage sowohl rein batteriebetriebene Autos, als auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und als Plug-in-Hybrid endmontiert werden können. Die Konzernführung nennt das mit Blick auf den Weltmarkt "Technologieoffenheit".

Die damit erforderliche Flexibilität führt zu einer höheren Auslastung, lautet das Konzept des 54-Jährigen. BMW geht damit einen anderen Weg als die Marke Volkswagen, die Elektromodelle gesondert auf separaten Bändern produzieren lässt. Wie das jüngste Beispiel des Werks Emden zeigt, kann dies von großem Nachteil sein, wenn deutlich weniger Bestellungen hereinkommen als erwartet. Dann gerät die Fertigung schnell ins Stottern.

Vertrauter des CEO

Der BMW i5 ist das dritte reine E-Modell des Unternehmens am Standort Dingolfing nach dem BMW iX und dem BMW i7. Laut Nedeljkovic soll der Elektronanteil in dem niederbayerischen Werk bis 2024 auf "über 40%" steigen. Für den Werksumbau investierte der Konzern über 1 Mrd. Euro. Der BMW 5 gehört zum Segment der höherpreisigen Autos mit einen ausgeprägten Dienstwagenanteil. Die Münchner konkurrieren auf diesem Feld vor allem mit Mercedes-Benz.

Mit seiner Ausrichtung in der Produktion folgt der aus Serbien stammende Nedeljkovic seinem Förderer, Vorstandschef Oliver Zipse (59). Beide kennen sich seit Jahren. Nedeljkovic zählt zu den engsten Vertrauten des CEO. Seit Oktober 2019 verantwortet er im Vorstand das Produktionsressort. Der Topmanager rückte damit in die Position auf, die zuvor Zipse bekleidete. Zur Erinnerung: Mitte August 2019 übernahm Zipse den Vorstandsvorsitz. Er löste seinerzeit den amtsmüde gewordenen Harald Krüger ab. Seitdem drückt die Konzernspitze bei der Transformation zur Elektromobilität auf mehr Tempo.

Nedeljkovic ist ein Eigengewächs des Unternehmens. Seit 30 Jahren arbeitet er bereits für BMW. Vor seinem Aufstieg in den Vorstand war er Leiter Unternehmensqualität (2018 bis 2019) und führte die Werke in Leipzig ((2013 bis 2015) und in München (2015 bis 2018). Die Produktion gehört zu den wichtigsten Bereichen des Unternehmens. In der Regel rekrutiert der Aufsichtsrat Vorstandsvorsitzende aus diesem Vorstandsressort. Für Nedeljkovic bedeutet das, dass er gute Chancen hätte für noch höhere Aufgaben.

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