Staatskonzern

Bosch-Managerin gilt als Favoritin für Bahn-Vorstand

Die Bahn scheint auf der Suche nach einer Nachfolgerin für Digital-Vorständin Sabina Jeschke bei Bosch fündig geworden zu sein. Als Favoritin gilt Donya Amer, die derzeit Bosch Climate Solutions leitet.

Bosch-Managerin gilt als Favoritin für Bahn-Vorstand

Reuters/sp

Die Bosch-Managerin Donya Amer (48) soll nach Angaben aus dem Bahn-Aufsichtsrat das Ressort Digitales im Staatskonzern übernehmen. Amer sei die Wunschkandidatin des Aufsichtsrates, sagten mit der Personalie Vertraute am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Sie würde damit die Nachfolge von Sabina Jeschke antreten, die im Februar überraschend verkündet hatte, ihren bis 2014 laufenden Vertrag nicht zu erfüllen, und sich mittlerweile als Senior Advisor der Beratungsgesellschaft Deloitte angeschlossen hat.

Amer leitet aktuell das Unternehmen Bosch Climate Solutions und gilt als IT-Expertin. Sie ist seit 2017 bei Bosch und war davor unter anderem für den IT-Konzern IBM tätig, bei dem sie 17 Jahre in der Beratung von digitalen Transformationsprozessen in Unternehmen arbeitete. Eine digitale Transformation steht auch der Bahn bevor, die in vielen Stellwerken noch mit Vorkriegstechnologie kämpft, während nicht zuletzt die Klimaziele der Bundesregierung eine deutlich höhere Auslastung des Schienennetzes und dazu eine digitalisierte Schieneninfrastruktur erforderlich machen.

Mit der Berufung von Amer würde die Bahn auch wieder einer Frauenquote von 30 % näher kommen. Nach dem Abschied von Jeschke ist Sigrid Nikutta, die Chefin der Güterbahn, die interimistisch auch das Ressort Digitales führt, derzeit die einzige Frau im sechsköpfigen Bahn-Vorstand.