Brendan Nelson wird vorübergehend HSBC-Chairman
Nelson wird vorübergehend HSBC-Chairman
hip London
HSBC Holdings macht Brendan Nelson (75) zum Chairman, bis ein geeigneter Nachfolger für den scheidenden Amtsinhaber Mark Tucker (67) gefunden ist. Wie die britische Großbank mitteilt, wird sich Tucker am 30. September verabschieden. Bereits am 1. Oktober tritt er sein neues Amt als Non-Executive Chairman von AIA, dem größten Versicherer in der Asien-Pazifik-Region, an.
Für Tucker ist es eine Rückkehr zu dem Unternehmen, das er von 2010 bis 2017 als CEO und President führte. Gleich zu Beginn brachte er das Spin-off der American International Group (AIG) in Hongkong an die Börse. Es war das größte Initial Public Offering in der Geschichte der chinesischen Sonderwirtschaftszone. Er wird bei AIA Edmund Tse Sze-wing ablösen, der Tuckers frühere Errungenschaften als „wesentlich und dauerhaft“ bezeichnete.
Herausforderung Protektionismus
HSBC hatte den Markt bereits am 1. Mai über Tuckers Absicht informiert, die Gruppe noch vor Jahresende zu verlassen. Sein Abgang kam nicht ganz überraschend. Schließlich näherte sich seine Amtszeit bereits den neun Jahren, die vom britischen Corporate Governance Code als Obergrenze empfohlen werden.
Seitdem sucht das Institut unter der Führung von Ann Godbehere nach einem geeigneten Nachfolger. Zu den Herausforderungen, denen er sich stellen muss, gehört der zunehmende Protektionismus. Schließlich gehört die Finanzierung des Welthandels für die Bank zum Kerngeschäft.
HSBC neigt zu Eigengewächsen
Übergangsweise soll nun Nelson das Amt des Chairman übernehmen. Der KPMG-Veteran gehört dem Board seit September 2023 an. Er verbrachte mehr als 25 Jahre seiner Karriere bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft. In dieser Zeit hatte er diverse Führungspositionen inne, unter anderem als Global Chairman of Banking. Er saß auch schon bei BP und Natwest im Board.
HSBC setzt traditionell auf Eigengewächse. Tucker war der erste Chairman, der extern rekrutiert wurde. Reuters nennt den Citigroup-Veteranen James Forese als möglichen Nachfolger. Er befindet sich schon seit Mai 2020 im Board der britischen Großbank.