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Brudermüller steigt zum BASF-Chef auf

Von Sabine Wadewitz, Frankfurt Börsen-Zeitung, 22.12.2017 Der Chemiekonzern BASF läutet den Wechsel an der Vorstands- und Aufsichtsratsspitze ein. Mit Ablauf der Hauptversammlung am 4. Mai 2018 soll Vizechef Dr. Martin Brudermüller (56) den...

Brudermüller steigt zum BASF-Chef auf

Von Sabine Wadewitz, FrankfurtDer Chemiekonzern BASF läutet den Wechsel an der Vorstands- und Aufsichtsratsspitze ein. Mit Ablauf der Hauptversammlung am 4. Mai 2018 soll Vizechef Dr. Martin Brudermüller (56) den Vorstandsvorsitz übernehmen. Er löst Dr. Kurt Bock (59) ab, der seit 2011 in der Position ist. Mit dieser Weichenstellung wird ermöglicht, dass Bock nach Ablauf der gesetzlich verlangten zweijährigen Abkühlungsphase im Jahr 2020 in den Aufsichtsrat gewählt werden und dort den Vorsitz übernehmen kann, teilt BASF mit. Engel neuer VizeNeuer Konzernvize soll Dr. Hans-Ulrich Engel (58) werden, der seinen Posten als Finanzvorstand behält. Mit dem Umbau im Vorstand, wo auch die Zuständigkeiten neu verteilt werden, schrumpft die Führungsriege von acht auf sieben Mitglieder.Mit Brudermüller rückt wieder ein Chemiker in die Spitzenposition. Der umgängliche und bodenständige Manager ist seit 1988 im Konzern und hat sich Verdienste im Ausbau des Asien- und speziell Chinageschäfts erworben. Der gebürtige Stuttgarter war vor Jahren schon im Rennen, als 2011 die Nachfolge von Dr. Jürgen Hambrecht anstand. Die Wahl des Aufsichtsrats fiel dann aber auf Bock, und Brudermüller musste sich mit der Position des Vize zufriedengeben. Zwischenzeitlich wurde er auch als möglicher Chef des Industriegasekonzerns Linde gehandelt.Der Wechsel sei Teil der langfristigen Nachfolgeplanung für Aufsichtsrat und Vorstand, unterstreicht Aufsichtsratschef Hambrecht (71). “In den vergangenen sieben Jahren hat Kurt Bock als Vorsitzender des Vorstands das Unternehmen entscheidend geprägt und erfolgreich weiterentwickelt. Wir haben ihn gebeten, 2020 für den Aufsichtsrat der BASF zu kandidieren, damit das Unternehmen weiterhin von seinen Fähigkeiten und Erfahrungen profitieren kann. Mit Martin Brudermüller haben wir wieder einen überaus kompetenten und erfahrenen Nachfolger aus den eigenen Reihen”, lässt sich Hambrecht zitieren. Bis zum Wechsel im Jahr 2020 an der Aufsichtsratsspitze muss sich Hambrecht turnusmäßig 2019 noch einmal zur Wahl stellen. Dabei setzt sich der Aufsichtsrat für kurze Zeit über die selbst eingezogene Regel hinweg, wonach Kandidaten, die am Tag der Wahl das 70. Lebensjahr vollendet haben, nicht mehr aufgestellt werden sollen. Hambrecht ist seit Mai 2014 Aufsichtsratschef und war zuvor viele Jahre CEO der BASF. Verträge verlängertMit Ankündigung des Wechsels im kommenden Jahr hat der Aufsichtsrat die Verträge von Brudermüller, Engel und Asien-Vorstand Sanjeev Gandhi (51) um fünf Jahre bis zur Hauptversammlung 2023 verlängert.Der Konzern hatte im Frühjahr des laufenden Jahres bereits die Vertragszeiten in der Führungsriege neu gestaffelt und den Vorstand verjüngt, weil sonst einige langgediente Manager zur gleichen Zeit in den Ruhestand gewechselt wären. Dr. Harald Schwager (57) war in dem Zusammenhang im vergangenen Mai ausgeschieden und ist danach zum Wettbewerber Evonik gegangen, wo er seit September stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist. Neu in den BASF-Vorstand eingetreten sind dann Saori Dubourg (46), die unter anderem für Bauchemie und Pflanzenschutz verantwortlich ist, und Dr. Markus Kamieth (47) mit Zuständigkeit unter anderem für Care Chemicals, Dispersionen, Pigmente sowie Nutrition.Als Nachfolger für Bock war auch Michael Heinz (53) gehandelt worden, der sich mit der Integration großer Zukäufe profiliert hat und Arbeitsdirektor sowie Standortleiter für das Werk Ludwigshafen ist.