Geldpolitik

Bundesbank baut Strukturen um

Die Deutsche Bundesbank organisiert ihre Strukturen neu. Unter anderem wird es einen neuen Zentralbereich digitaler Euro geben, den Alexandra Hachmeister leiten wird.

Bundesbank baut Strukturen um

Die Bundesbank reagiert auf die Abgänge der Vorstandsmitglieder Claudia Buch und Joachim Wuermeling zum Jahreswechsel und ändert die Organisationsstruktur. Künftig soll es vier Kernleistungen nach außen geben: Geldpolitik, Geld, Finanzaufsicht und Finanzstabilität sowie Bankdienstleistungen. Intern kommen noch unter anderem die Kernleistungen Infrastruktur und Services, Daten/IT und Personal hinzu.

Über die Änderungen hatte zuerst der „Platow Brief“ mit Berufung auf Insider berichtet. Auf Nachfrage des Informationsdienstes bestätigte die Bundesbank die Meldung. „Der Vorstand hat diese Richtungsentscheidung getroffen, um die Steuerung der Bundesbank zu verbessern und den Herausforderungen einer sich wandelnden Welt besser zu begegnen.“

Wie die Bundesbank ebenfalls bestätigte, wird Alexandra Hachmeister – bislang Leiterin des Zentralbereichs Ökonomische Bildung, Hochschule und Internationaler Zentralbankdialog – künftig einen neu geschaffenen Zentralbereich für den digitalen Euro führen.

Neuer Zentralbereich für den digitalen Euro

Laut Platow-Informationen, die die Bundesbank nicht offiziell bestätigte, ändert das Institut auch die Zuständigkeiten der Vorstandsmitglieder. So soll es künftig die fünf Dezernate Geld, Finanzaufsicht- und Stabilität, Bankdienstleistungen und Controlling, IT und Statistik sowie Personal, Revision und Compliance geben.

Die Verantwortung für das Dezernat Geld, zudem auch der Bereich digitaler Euro unter der Leitung Hachmeisters zählt, dürfte Vorstandsmitglied Burkhard Balz übernehmen. Er wird zudem übergangsweise die Bankenaufsicht übernehmen, die bisher bei Joachim Wuermeling lag. Das bestätigte die Bundesbank Platow.

Den neuen Bereich Bankdienstleistungen und Controlling könnte Vorstandsmitglied Sabine Mauderer übernehmen. Sie leitet bislang die Zentralbereiche Beschaffungen, Märkte und Personal. Unter Bankdienstleistungen fallen beispielsweise Geschäfte, die die Bundesbank für den Bund und die Länder ausführt, wie die Verwaltung von Pensionskassen. Mauderer wird sich zudem fürs Erste um die Bereiche Controlling, Finanzstabilität und Statistik kümmern. Für den Aufgabenbereich Finanzstabilität ist bislang Claudia Buch verantwortlich. Die 57-Jährige verlässt zum Jahresende die Bundesbank und wird ab Anfang 2024 neue Leiterin der EZB-Bankenaufsicht als Nachfolgerin des Italieners Andrea Enria.

Aufgabenverteilungen im Vorstand

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel ist weiterhin zuständig für Geldpolitik und die Zentralbereiche Volkswirtschaft, Kommunikation, Strategie und Recht. Übergangsweise wird er sich zudem auch um den Bereich Revision kümmern, sowie Sabine Mauderer um Controlling, Finanzstabilität und Statistik.

Bereits bekannt ist, dass Stephan Bredt, derzeit noch Abteilungsleiter im hessischen Wirtschaftsministerium, zum 15. Januar bei der Bundesbank anfängt. Er wird dort für Infrastruktur und Services zuständig sein. Ein wichtiger Teil des Dezernats Statistik dürfte das Datenmanagement werden.

Der Bundesbankvorstand besteht bislang aus sechs Posten, wobei einer bereits vakant ist.

Bundesbank baut
Strukturen um

mpi Frankfurt