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CBS-Chef legt es auf großen Knall an

Von Stefan Paravicini, New York Börsen-Zeitung, 18.5.2018 Die US-Fernsehserie "Big Bang Theory" gehört mit durchschnittlich gut 14 Millionen Zuschauern derzeit zu den erfolgreichsten Shows des Fernsehsenders CBS. Auf einen großen Knall scheint es...

CBS-Chef legt es auf großen Knall an

Von Stefan Paravicini, New YorkDie US-Fernsehserie “Big Bang Theory” gehört mit durchschnittlich gut 14 Millionen Zuschauern derzeit zu den erfolgreichsten Shows des Fernsehsenders CBS. Auf einen großen Knall scheint es auch CBS-Chef Les Moonves anzulegen, der sich seit mehr als einem Jahr gegen einen Zusammenschluss mit dem Konkurrenten Viacom wehrt und deshalb versucht, den Mehrheitsaktionär auszubooten. Sowohl CBS als auch Viacom werden von National Amusement Inc. (NAI) kontrolliert, hinter der der Milliardär Sumner Redstone und seine Tochter Shari stehen, die mittlerweile die operative Verantwortung übernommen hat und zu den größten Befürwortern eines Zusammenschlusses von CBS und Viacom gehört.Das Gericht ordnete daraufhin zwar zunächst an, dass Redstone die Vorbereitungen für die Sitzung des Boards nicht beeinflussen dürfe. Am Donnerstag urteilte Richter Andre Bouchard am Delaware Chancery Court allerdings im Sinne von Shari Redstone, die in der Zwischenzeit eine Änderung der Satzung für den Board durgesetzt hatte, die für eine Verwässerung der Stimmrechte nun eine Zustimmung von 90 % im Board erforderlich macht. Als Mehrheitseigentümerin habe Redstone das Recht, ihre Kontrolle zu schützen, heißt es in der Urteilsbegründung. Für eine Gewährung der Forderungen von CBS vor Gericht gebe es indessen keine Präzedenzfälle.Die Aktie von CBS rutschte nach der Urteilsverkündung zunächst um mehr als 5 % ab, während Viacom um fast 3 % kletterten. Zum Wochenauftakt hatte es noch genau andersherum ausgesehen, weil Marktbeobachter nach der Klage von CBS einen Merger unabhängig von dem Ausgang des Rechtsstreits bereits zu den Akten legten. Die Wall Street war wie Moonves von Anfang an kein Freund der Fusionspläne, die zwei Gesellschaften zusammenführen würden, die bis 2005 ohnehin unter dem gleichen Dach steckten. Filmreifes EndeDer Kursrutsch am Donnerstag dürfte auch der Sorge um Moonves geschuldet sein, unter dessen Führung sich CBS in den vergangenen 13 Jahren gut entwickelt hat. Da Redstone nach dem gestrigen Urteil die Verwässerung ihrer Stimmrechte im Board blockieren kann und der Merger mit Viacom weiter nicht vom Tisch ist, könnte der 68-Jährige jetzt Knall auf Fall seinen Hut nehmen oder Redstone die Türe hinter ihm zuknallen. Egal wie die gestrige Folge ausgegangen ist, steuert diese Serie auf ein filmreifes Ende zu.