Luftfahrt

CFO Debus geht bei Condor von Bord

Für CFO Christoph Debus sind seine Aufgaben bei Condor erledigt, er verlässt das Unternehmen. Er hat der Airline einen neuen Investor beschafft, sie steht nun finanziell auf gesunden Beinen.

CFO Debus geht bei Condor von Bord

Von Lisa Schmelzer, Frankfurt

Ein gutes halbes Jahr nach dem Einstieg des Vermögensverwalters Attestor bei der Fluggesellschaft Condor verlässt Finanzvorstand Christoph Debus die Airline. Debus (50) gehe Ende Februar 2022 auf eigenen Wunsch, „um sich neuen Herausforderungen zu stellen“.

Der in Bad Homburg beheimatete Manager, der aus seiner Zeit bei der Thomas Cook Group in der City nach wie vor bestens vernetzt ist, hatte den Deal mit dem in London ansässigen Vermögensverwalter im Frühjahr eingefädelt. Attestor hatte sich verpflichtet, 200 Mill. Euro frisches Eigenkapital einzubringen und zu­dem 250 Mill. Euro zur Modernisierung der in die Jahre gekommenen Condor-Langstreckenflotte zu investieren – die Flugzeuge sind mittlerweile bestellt. Nachdem Condor nun finanziell auf gesunden Beinen steht, dürfte Debus seine Aufgabe als erledigt ansehen. Im Sommer hatte er gesagt, Condor sei „endgültig über den Berg“, er hoffe auf die Rückkehr in die operative Gewinnzone im zweiten Halbjahr 2022 – das war allerdings vor dem Auftürmen der vierten Coronawelle in Europa und der davon womöglich belasteten Reisenachfrage.

Wo der langjährige Luftfahrtmanager, der auch schon für Lufthansa und die mittlerweile untergegangene Air Berlin gearbeitet hat, als Nächstes landen wird, ist noch nicht bekannt, dürfte sich aber demnächst entscheiden. Debus war vor der Insolvenz des Reisekonzerns Thomas Cook CEO der dortigen Airline-Sparte, zu der auch Condor gehörte, und heuerte anschließend als Condor-CFO an, als der Amtsinhaber krankheitsbedingt ausfiel.

Die Geschichte der Condor in den vergangenen zwei Jahren beinhaltete laut Debus „zwei Nahtoderfahrungen“ – erst der Verlust des Mutterkonzerns, der die Fluglinie in ein Schutzschirmverfahren trieb, und dann die Corona-Pandemie, die unter anderem dazu führte, dass eine Übernahme durch den polnischen Airline-Konzern PGL nicht zustande kam. Mit Hilfe von KfW-Krediten und Zugeständnissen der Mitarbeiter hielt Condor der Krise stand. „Das war nicht ein Marathon, das waren zwei, drei hintereinander“, so Debus im vergangenen Sommer.

Teckentrup verlängert

Derweil wird Condor-Chef Ralf Teckentrup (64) zwei weitere Jahre an Bord bleiben, auch Christian Schmitt bleibt als Chief Operating Officer (COO) und Accountable Manager im Amt. Über Debus’ Nachfolger als CFO werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden, teilte der Aufsichtsrat unter Führung des Attestor-Managers Friedrich Andreae mit. Teckentrup ist seit 2004 Vorsitzender der Geschäftsführung von Condor, zuvor war er viele Jahre für Lufthansa tätig, unter anderem als deren oberster Netzplaner.

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