Euro-Rettungsschirm

Christophe Frankel ist Interims-Chef des ESM

Christophe Frankel ist nun Interims-Chef des ESM. Er führt damit die Geschäfte des scheidenden Chefs Klaus Regling weiter. Frankel ist ein ESM-Urgestein.

Christophe Frankel ist Interims-Chef des ESM

kjo

Die Länder der Eurozone haben sich nicht auf einen neuen Chef für den Euro-Rettungsschirm ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) einigen können. Der stellvertretende ESM-Vorsitzende Chris­tophe Frankel wird daher vorübergehend das Amt des langjährigen Chefs Klaus Regling übernehmen, wie der ESM mitteilte. „Wir haben das Auswahlverfahren für einen neuen Vorsitzenden mit vier hervorragenden Kandidaten begonnen, aber keiner von ihnen konnte die sehr hohe Schwelle von 80% der Stimmen erreichen“, sagte Paschal Donohoe, Präsident der Eurogruppe. Die Euro-Länder können aus dem ESM im Krisenfall Kredite erhalten, um ihre Zahlungsfähigkeit zu sichern. Der Fonds startete 2012 und versorgte etwa Griechenland in der Euro-Krise im Gegenzug für Reformen.

Frankel, der vor wenigen Tagen seinen 60. Geburtstag feierte, wird bis Ende des Jahres im Amt bleiben oder, falls vorher ein neuer Kandidat ausgewählt wird, bis zu jenem Zeitpunkt. Er ist seit der Gründung des ESM stellvertretende Vorsitzender und auch Vizechef der EFSF. Frankel oblagen unter anderem Finanzierungsfragen. Regling war der erste Vorsitzende des Rettungsfonds, der während der Euro-Krise eingeführt wurde, um die Gemeinschaftswährung Euro zu stützen.

„Meine zehn Jahre an der Spitze des ESM waren eine herausfordernde Zeit für die Wirtschafts- und Währungsunion“, sagte Regling. Dank der auf nationaler Ebene umgesetzten Reformen und mehrerer neuer Institutionen, die in den vorigen zwölf Jahren geschaffen wurden, sei der Euroraum heute widerstandsfähiger und besser vorbereitet auf die Bewältigung von Notfällen.

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