Bank of England

Clare Moriarty bleibt außen vor

Clare Moriarty hat es nicht in den Board der Bank of England geschafft. Dass es die Chefin von Citizens Advice auf die Kandidatinnenliste geschafft hatte, sorgte unter Tories bereits für Empörung.

Clare Moriarty bleibt außen vor

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Eine ehemalige Karrierebeamtin „ohne wirtschaftliche Erfahrung“ sei auf dem Weg in den Board der Bank of England, nachdem Beamte dem Schatzkanzler versichert hätten, dass sie „einen starken Beitrag zur Verbesserung von Diversität und Inklusion“ leisten würde. So berichtete der konservative „Telegraph“ über den von ihm aufgedeckten Umstand, dass sich Clare Moriarty auf dem Weg ins Topmanagement der Notenbank befand. Die ehemalige Staatssekretärin des Umweltministeriums steht an der Spitze von Citizens Advice, einer gemeinnützigen Organisation, die Menschen in rechtlichen und finanziellen Nöten berät und sich auch mit Verbraucherschutzthemen beschäftigt.

Das Schatzamt hatte Moriarty dem Blatt zufolge auf die Liste möglicher Kandidatinnen gesetzt, als noch Nadhim Zahawis Vorgänger Rishi Sunak im Amt war. Zahawi habe sich am Ende für sie ausgesprochen. Seine formelle Empfehlung sei bereits an 10 Downing Street weitergegeben worden. Sie „agitiere für Diversität, Inklusion und Veränderung“, heißt es in ihrer Selbstdarstellung auf Twitter. Seit ihrem Oxford-Abschluss 1985 ist Dame Clare im Öffentlichen Dienst tätig. Im vergangenen Jahr habe sie eine Prüfung der zen­tralen Dienste der Notenbank durchgeführt, zu denen auch die Personalabteilung und die IT gehören, heißt es im „Telegraph“. Dabei habe sie angeblich ihre Fähigkeit zur effektiven Zusammenarbeit mit dem dortigen Führungspersonal unter Beweis gestellt. Der Zeitungsbericht sorgte für reichlich Empörung bei den britischen Konservativen. Die Geschichte fasse zusammen, was in Großbritannien schief laufe, schrieb etwa der Unterhausabgeordnete Neil O‘Brien auf Twitter. Leute würden nicht auf Grund ihrer Fähigkeiten, sondern auf Basis ihrer Treue zur „EDI-Ideologie“ (Gleichstellung, Diversität, Inklusion) ernannt.

Am Ende fand sich Moriarty Medienberichten zufolge nicht auf der Liste der vier neuen Boardmitglieder der Zentralbank. Angeblich nahm die BT-Juristin Sabine Chalmers ihren Platz ein. Neben Chalmers ziehen auch der ehemalige Investmentbanker Jitesh Gadhia, der Finanzchef des Gewerbeimmobilienunternehmens Segro, Soumen Das, und der Gesellschaftssekretär von Diageo, Tom Shrophire, in den Board der Notenbank ein.

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