Umstrukturierung

Credit Suisse holt De Ferrari als Chef der Vermögens­verwaltung

Credit Suisse erhält mit Francesco De Ferrari wieder einen Chef für das globale Vermögensverwaltungsgeschäft. Die Bank hatte Anfang November am jährlichen Investorentag angekündigt, die vom früheren CEO Tidjane Thiam aufgesetzte dezentrale...

Credit Suisse holt De Ferrari als Chef der Vermögens­verwaltung

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Credit Suisse erhält mit Francesco De Ferrari wieder einen Chef für das globale Vermögensverwaltungsgeschäft. Die Bank hatte Anfang November am jährlichen Investorentag angekündigt, die vom früheren CEO Tidjane Thiam aufgesetzte dezentrale Organisationsstruktur rückgängig zu machen und die Verantwortlichkeiten für die Geschäftsbereiche wieder zu zentralisieren. Zurzeit beinhaltet die Division International Wealth Management nur noch das Geschäft in Europa, im Nahen Osten und in Afrika. Die Verantwortung für den wichtigen und besonders wachstumsstarken asiatischen Markt lag in den Händen des dortigen CEO Helman Sitohang, der auch die regionale Verantwortung für das Investment Banking verliert.

De Ferrari war schon in früheren Zeiten während insgesamt 17 Jahren für Credit Suisse tätig gewesen. 2018 verließ er die Bank, um CEO der aus­tralischen Investmentgesellschaft AMP zu werden. Vor diesem Wechsel war der 52-jährige amerikanisch-italienische Doppelstaatsbürger während mehrerer Jahre Leiter des asiatischen Vermögensverwaltungsgeschäfts der Credit Suisse gewesen. Credit Suisse will das Vermögensverwaltungsgeschäft ankurbeln und hat Anfang November einen internen Kapitaltransfer von 3 Mrd. sfr aus der Investmentbank angekündigt. Unter anderem will Credit Suisse im Vermögensverwaltungsgeschäft mit reichen Privatkunden deutlich mehr Kredite vergeben. Möglicherweise wird die Bank demnächst auch in den USA einen Neustart ankündigen. Im Zuge des Steuerstreits hatte Credit Suisse den US-Markt weitgehend aufgegeben.

De Ferrari ist der große Gewinner im neuen Organigramm. Philipp Wehle, der die Division International Wealth Management vom zur UBS abgewanderten Starmanager Iqbal Khan geerbt hatte, wird zu De Ferraris Finanzchef degradiert. Sitohang wird zwar CEO für die Region Asien-Pazifik, doch er muss einen Großteil seiner bisherigen Kompetenzen im regionalen Investment Banking und in der Vermögensverwaltung an die neuen Global Heads Christian Meissner und De Ferrari abtreten.