igo – Der Autokonzern Daimler will im Rahmen seines neuen Führungskonzepts mit dem Namen Leadership 2020 die auf individuellen Zielvereinbarungen basierenden persönlichen Boni für Führungskräfte abschaffen. “Der Bonus soll sich künftig noch stärker am Unternehmenserfolg orientieren”, sagte Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth der “Stuttgarter Zeitung”. Derzeit würden die 16 000 Führungskräfte befragt, zu welchem Anteil der Bonus vom Gesamtergebnis und vom Ergebnis des Geschäftsbereichs, in dem sie jeweils tätig sind, abhängen soll. Ziel der Änderung ist Porth zufolge, die Feedback-Kultur im Konzern zu stärken. Ob die Umschichtung der Gehaltsbestandteile auch für den Vorstand gilt, ist noch offen. Diese Entscheidung sei vom Aufsichtsrat zu treffen, der die Vorstandsvergütung jährlich festlege, so Porth.Das von Mitarbeitern mitentwickelte Programm Leadership 2020 soll im Konzern eine neue Führungsstruktur etablieren. Daimler will so schneller und flexibler auf neue Trends im Zusammenhang mit Digitalisierung und Elektrifizierung reagieren und bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle mit Wettbewerbern aus dem Silicon Valley mithalten können. So sollen etwa künftig 20 % der weltweit rund 280 000 Konzernmitarbeiter in sogenannten Schwarmorganisationen arbeiten, in denen für eine bestimmte Zeit Mitarbeiter unterschiedlicher Hierarchien in Teams zusammenarbeiten und innerhalb der Gruppen die volle Entscheidungsfreiheit haben. Derzeit gibt es im Konzern rund 40 Pilotprojekte, in denen in Schwarmorganisationen gearbeitet wird.Auch der Technologiekonzern Bosch will individuelle Boni abschaffen (vgl. BZ vom 22.9.2015), weil Geld für Einzelleistungen das mit Blick auf neue Technologien unerlässliche Unternehmertum unterbinde. Stattdessen sollen alle Mitarbeiter in Form einer Sonderausschüttung profitieren, wenn es für Bosch besonders gut läuft.