Automotive

Der neue Renault-Chef könnte von Stellantis kommen

Der neue Stellantis-Chef Filosa präsentiert seinen Vorstand und heizt damit Spekulationen über die Nachfolge von Renault-Chef de Meo an. Denn Einkaufschef Maxime Picat hat er in seinem Team nicht mehr berücksichtigt.

Der neue Renault-Chef könnte von Stellantis kommen

Stellantis-Chef Filosa formiert sein Team

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von Gesche Wüpper, Paris

Statt Tabula rasa zu machen, setzt der neue Stellantis-Chef Antonio Filosa auf eine ausgewogene Mischung. So besteht der zwölfköpfige Vorstand, den er jetzt pünktlich zu seinem Amtsantritt präsentiert hat, aus je sechs neuen Mitgliedern sowie sechs Managern, die bereits zur Führungsmannschaft seines Vorgängers Carlos Tavares gehörten. Der bisherige Einkaufschef Maxime Picat ist jedoch nicht dabei. Er verlässt den Konzern und wird durch Monica Genovese ersetzt.

Picat waren ebenfalls gute Chancen auf den Chefposten eingeräumt worden. Inzwischen wird er als möglicher Nachfolger von Renault-Chef Luca de Meo gehandelt, der zu Kering wechselt. Renault-Verwaltungsratschef Jean-Dominique Senard soll ihn bereits vor fünf Jahren in die engere Wahl gezogen haben, bevor er sich dann für de Meo entschied. Als mögliche interne Kandidaten für de Meos Nachfolge gelten Dacia-Chef Denis Le Vot, Einkaufschef François Provost und Fabrice Cambolive, der Chef der Marke Renault.

Imparato bleibt Europa-Chef

Bei Stellantis behält der neue Konzernchef Filosa auch künftig die Verantwortung für das Nordamerika-Geschäft. Nach seiner Entscheidung, den 2021 aus der Fusion der französischen Opel-Mutter PSA mit Fiat Chrysler entstandenen Konzern von Detroit aus zu lenken, waren Beobachter gespannt, ob Frankreich auch im Vorstand an Bedeutung verlieren würde. Das ist nicht der Fall, denn sechs Vorstände besitzen einen französischen Pass, während jeweils drei aus Italien und den USA stammen, darunter Finanzchef Doug Ostermann, der jetzt zusätzlich auch die Verantwortung für Fusionen und Akquisitionen sowie Gemeinschaftsunternehmen bekommt. Jean-Philippe Imparato wiederum bleibt Europa-Chef und übernimmt zusätzlich dazu auch das Ruder von Maserati. Stellantis soll laut einem Bericht von Reuters den Verkauf der schwächelnden Luxusmarke erwägen.

Südamerika-Chef Emanuele Cappellano steigt in den Vorstand auf, wo er auch für die bisher von Imparato verantwortete, auf Firmen-Nutzfahrzeuge ausgerichtete Sparte Pro One zuständig sein wird. Philippe de Rovira ist künftig nicht nur für Stellantis Financial Services verantwortlich, sondern auch geographisch für die restliche Welt.

Marketing und Design werden wichtiger

Neben Ned Curic, der Produktentwicklungs- und Technologie-Chef bleibt, behält auch Xavier Chéreau seinen Posten als Personal- und Nachhaltigkeitschef. Die Entscheidung, dass Design-Chef Ralph Gilles und Marketing-Chef Olivier François jetzt direkt an Konzernchef Filosa berichten sollen, sei positiv, urteilt Jefferies-Analyst Philippe Houchois. Das frühere Management habe die Bedeutung von Marketing und Markenidentität vernachlässigt, findet er. Ebenfalls positiv sei, dass Richard Palmer Strategie-Chef bleibe. Die drei gehören nicht dem Vorstand an.

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