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Designierte KPN-Chefin muss weichen

wb - Das niederländische Telekommunikationsunternehmen KPN muss schon wieder eine(n) neue(n) CEO suchen. Wegen der Untersuchung von Aktienverkäufen wird die belgische Managerin Dominique Leroy doch nicht, wie angekündigt (vgl. BZ vom 7. September)...

Designierte KPN-Chefin muss weichen

wb – Das niederländische Telekommunikationsunternehmen KPN muss schon wieder eine(n) neue(n) CEO suchen. Wegen der Untersuchung von Aktienverkäufen wird die belgische Managerin Dominique Leroy doch nicht, wie angekündigt (vgl. BZ vom 7. September) den Chefsessel in Den Haag übernehmen.Denn gegen sie wird wegen ihres Verkaufs von Proximus- Aktien ermittelt. Bei Proximus handelt sich um die ehemalige Belgacom, die Leroy seit 2014 geführt hatte. Die Aktien hatte die 54-Jährige am 1. August verkauft und damit einen Monat bevor KPN ihren Wechsel bekannt machte, der den Kurs drückte. Sie hatte sich, als dies publik wurde, entschuldigt und darauf verwiesen, die Papiere am ersten Tag nach der Veröffentlichung der Ergebnisse von Proximus zum zweiten Quartal abgestoßen zu haben. Und sie habe sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden, Proximus zu verlassen. Leroy sagte, dass sie damals über die Verlängerung ihres Vertrages diskutiert habe, gab aber zu, “einige Gespräche” mit “mehreren externen Parteien”, darunter KPN, geführt zu haben.KPN bedauert nun, dass Leroy nicht länger Kandidatin sei. Die Dauer der Ermittlungen sei “unklar und unvorhersehbar”. Diese Unsicherheit bewerte der Aufsichtsrat als Belastung für das Unternehmen. Leroy, die 24 Jahre für Unilever tätig war, sollte Nachfolgerin für den ausgeschiedenen KPN-Chef Maximo Ibarra werden. Ibarra hatte im Juni aus “dringenden familiären Gründen” überraschend seinen Rücktritt als Vorstandschef erklärt und war unmittelbar danach zu Sky Italia als Chef gewechselt. “Schwierige Entscheidung”Da KPN nun die Suche erneut aufnimmt, wird die für den 28. Oktober geplante außerordentliche Hauptversammlung nicht stattfinden. Joost Farwerck werde vorübergehend den Vorsitz des Vorstands und des Executive Committee übernehmen. Großaktionär der aktuell mit 12 Mrd. Euro an der Börse bewerteten KPN ist der mexikanische Milliardär Carlos Slim mit 16 %. Der KPN-Aufsichtsratsvorsitzende Duco Sickinghe spricht von einer “schwierigen Entscheidung” für das Gremium angesichts der Erfolgsbilanz von Leroy als sehr versierte Führungskraft.