Leukert will nicht verlängern

Deutsche Bank braucht neuen Technologievorstand

Die Deutsche Bank muss wohl einen neuen CTO suchen. Laut einem Medienbericht strebt der frühere SAP-Manager Bernd Leukert keine Vertragsverlängerung an.

Deutsche Bank braucht neuen Technologievorstand

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neuen Technologievorstand

lee Frankfurt

Die Deutsche Bank braucht einen neuen Technologievorstand. Wie die Tageszeitung „Die Welt“ berichtet, strebt Bernd Leukert keine Vertragsverlängerung an. Das Mandat des 58-jährigen läuft Ende des Jahres aus. Ein Konzernsprecher lehnte einen Kommentar auf Anfrage der Börsen-Zeitung ab.

Ende der Fragmentierung

Der frühere SAP-Manager kam 2019 als Branchenfremder zur Deutschen Bank und stieg 2020 in den Konzernvorstand auf. Sein Auftrag war es, die fragmentierte IT-Infrastruktur in dem eigens geschaffenen Bereich Technologie, Daten und Innovation zu bündeln und zu straffen. Laut einem Schreiben des damaligen Vorstands an die Belegschaft reagierte das Institut damit darauf, dass es in der Vergangenheit „zu wenig auf konzernweit einheitliche Architektur und Standards geachtet“ habe.

Standardisierung vorangetrieben

Der neu geschaffene Bereich beschäftigte sich damit, gemeinsame Standards auf Gruppenebene erarbeiten. Auf dieser Basis gelang es, die Komplexität der IT-Landschaft deutlich zu reduzieren. Laut einem Sprecher hat die Deutsche Bank seit 2019 insgesamt mehr als 2.100 Alt-Anwendungen abgeschaltet. Dabei geholfen haben dürfte, dass die Chief Information Officer von Privatkundenbank, Unternehmensbank und Investmentbank direkt an Leukert berichten.

260 Anwendungen in der Cloud

Leukert selbst trieb die Cloud-Strategie voran, bei der die Deutsche Bank auf eine exklusive Zusammenarbeit mit Google setzt, im Gegensatz zur Commerzbank, die zweigleisig fährt. Wie er im Februar dieses Jahres in einem Beitrag für den Blog seines Technologiepartners schrieb, hat die Deutsche Bank seither rund 260 Anwendungen in die Cloud verlagert, in der zudem neue Anwendungen wie die neue Online- und Mobile Plattform entwickelt wurden.

Ein weiterer Meilenstein war demnach die komplexe Migration der SAP S4/Hana-Plattform mit insgesamt 17 Finanzbericht-Systemen in die Cloud. Der Aufwand lohnte sich Leukert zufolge. So hätten sich das Data Processing um bis zu 50% verbessert und die Wiederherstellungsprozesse um den Faktor 16 bis 20 verschnellert.

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