Deutsche-Börse-Tochter Simcorp findet neuen CEO
Simcorp findet Nachfolger für Christian Kromann
phh Frankfurt
Der dänische Spezialsoftware-Anbieter Simcorp hat einen neuen Chef. Wie die Tochter der Deutschen Börse mitteilt, übernimmt Peter Sanderson ab sofort die Führung des Unternehmens. Zuletzt war Sanderson fünf Jahre CEO des Schweizer Vermögensverwalters GAM Investments. Davor arbeitete er viele Jahre als Managing Director für den Asset-Management-Riesen Blackrock, unter anderem in den Bereichen Multi-Asset Investment Solutions und Financial Markets Advisory.
Bei Simcorp folgt Sanderson auf Georg Hetrodt, der sich nach über 27 Jahren bei Simcorp zum Jahresende in den Ruhestand verabschieden wird. Dieser Schritt sei geplant gewesen, heißt es in der Mitteilung. Hetrodt hatte den Chefposten vorübergehend übernommen, als CEO Christian Kromann Anfang des Jahres zur Deutschen Börse gewechselt war, um im Mutterkonzern die Nachfolge von Stephan Leithner als Bereichsvorstand des Geschäftssegments Investment Management Solutions anzutreten.
Hohe Erwartungen der Deutschen Börse
Simcorp ist mit knapp 4 Mrd. Euro die teuerste Übernahme in der M&A-reichen Geschichte der Deutschen Börse. Mit seiner Spezialsoftware für institutionelle Kunden sollen die Dänen einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, um den Anteil jährlich wiederkehrender Erlöse der Deutschen Börse zu erhöhen. Der Börsenbetreiber möchte dadurch langfristig unabhängiger vom volatilen Kerngeschäft werden, auch wenn der Wertpapierhandel zuletzt aufgrund der großen Unsicherheit an den Börsen hohe Gewinne bescherte.
Das Geschäftsfeld Investment Management Solutions (IMS) umfasst neben dem Software-Geschäft von Simcorp auch das ESG-, Index- und Datengeschäft ISS Stoxx. Im abgelaufenen zweiten Quartal legten die Nettoerlöse von IMS (ohne das Treasury-Ergebnis) verglichen mit dem Vorjahreszeitraum allerdings nur um 4% auf 308 Mill. Euro zu. Das lag in erster Linie am schwächelnden ESG- und Index-Geschäft, dessen leicht rückläufige Erlöse jedoch von den Zuwächsen im Software-Solutions-Geschäft kompensiert werden konnten.