Nach Gehaltserhöhung im Sommer

Deutsche Börse zahlt Vorständen 30 Mill. Euro

Die Deutsche Börse hat 2023 erstmals seit 2016 die Gehälter ihrer Vorstände angehoben. CEO Theodor Weimer ist dennoch nicht mehr der Top-Verdiener im Dax.

Deutsche Börse zahlt Vorständen 30 Mill. Euro

Deutsche Börse hat Vorstandsgehälter angehoben

phh Frankfurt

Die Deutsche Börse hat im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2016 die Zielvergütung ihrer Vorstandsmitglieder erhöht. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten Vergütungsbericht für das Jahr 2023 hervor. Demnach hat der Aufsichtsrat schon im März 2023 mit Wirkung zum 1. Juli beschlossen, die Ziel-Direktvergütung um 10% p.a zu erhöhen. Davon betroffen ist die fixe Grundvergütung sowie der variable Cash- und Aktienbonus.

Unter dem Strich fließen dem zum Jahresende ausscheidenden Vorstandschef Theodor Weimer für das Jahr 2023 insgesamt rund 3,8 Mill. Euro in bar zu, die sich auf ein Grundgehalt, Nebenleistungen und einen erfolgsabhängigen Bonus aufteilen. Hinzu kommen weitere rund 6 Mill. Euro Erfolgsboni, die in Form von Aktien zugeteilt werden und entweder mit einer vierjährigen Haltefrist versehen sind oder in mehrjährigen Tranchen ausbezahlt werden.

Deutsche Börse vergütet Vorstände mit rund 30 Mill. Euro

Weimers Gesamtvergütung gemäß §162 AktG liegt für das Jahr 2023 in Summe somit bei etwa 9,9 Mill. Euro und damit rund 867.000 Euro niedriger als im Jahr zuvor, als der Vorstandschef einen höheren Aktienbonus ausgezahlt bekam. Hinzu kommen Zahlungen zur betrieblichen Altersvorsorge über rund 684.000 Euro.

Die zweithöchste Gesamtvergütung erhielt Weimers designierter Nachfolger. Der für das Pre- & Post-Trading verantwortliche Stephan Leithner kam auf eine Gesamtvergütung von rund 4,6 Mill. Euro. Es folgen Christoph Böhm (CIO/COO) und Gregor Pottmeyer (CFO) mit je rund 4,5 Mill. Euro. Der für Trading & Clearing verantwortliche Thomas Book streicht rund 4,1 Mill. Euro ein. Heike Eckert, zuständig für Governance, People & Culture und Arbeitsdirektorin, stehen rund 2,6 Mill. Euro zu.

In Summe vergütet die Deutsche Börse ihre sechs Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2023 mit rund 30 Mill. Euro, wovon rund ein Drittel auf Vorstandschef Weimer entfällt. Die Börse blickt dabei auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Die Nettoerlöse legten um 17% auf rund 5 Mrd. Euro zu, und der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich ebenfalls um 17% auf rund 2,9 Mrd. Euro.

Weimer nicht mehr Top-Verdiener im Dax

2022 war Weimer mit seinen damaligen rund 10,8 Mill. Euro noch der Top-Verdiener unter den Dax-Vorständen. Diesen Titel wird er für 2023 allerdings verlieren – auch wenn noch nicht alle Vergütungsberichte vorliegen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, strich Mercedes-Chef Ola Källenius im vergangenen Jahr 12,74 Mill. Euro ein.

Volkswagen-Chef Oliver Blume kommt dem Bericht zufolge auf 9,71 Mill. Euro. Skurril: Dessen im Sommer 2022 zurückgetretener Vorgänger Herbert Diess erhielt auch noch 12,81 Mill. Euro, weil er sein Vorstandsgehalt laut Reuters wie bei VW üblich noch für zwei Jahre ausgezahlt bekommt. Die einzige Frau mit einer zweistelligen Millionenvergütung war dem Bericht zufolge Merck-Chefin Belén Garijo, die auf 10,53 Mill. Euro kam.

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