In Erwartung eines bevorstehenden Stimmrechtskampfs gegen den aktivistischen Investor Nelson Peltz hat der Unterhaltungskonzern Walt Disney zwei neue Direktoren in sein Board berufen. Zum 9. Januar soll der ehemalige Sky-Chef Jeremy Darroch Teil des Gremiums werden, wie der Konzern mitteilte. Am 5. Februar soll der aktuelle Morgan-Stanley-CEO James Gorman hinzukommen. Die Ernennung sei Ergebnis einer langwierigen und großangelegten Suche, die im April dieses Jahres begonnen habe, hieß es weiter.

Mit seinem Hedgefonds Trian hatte Peltz im laufenden Jahr eingetretene Kursrücksetzer genutzt, um seine Beteiligung an Disney auszubauen. Zuletzt belief sich sein Anteil wertmäßig auf rund 2,7 Mrd. Dollar, womit der 81-Jährige zu den größten Investoren des Konzerns zählt. Der Milliardär stört sich seit Längerem an einer mangelnden Kostendisziplin des Konzerns und hat diesem zugleich eine missglückte Nachfolgeplanung vorgeworfen. Bereits zu Beginn des Jahres hatte er versucht, einen Sitz im Board zu erhalten, was das Management jedoch mit der Begründung ablehnte, dass der Aktivist zu wenig Erfahrung in der Medien- und Unterhaltungsbranche habe.

Nun drängt Peltz laut einem "CNBC"-Bericht nicht auf einen, sondern auf zwei Sitze in dem Gremium. Das von Disney mittlerweile erhöhte Sparziel und die Fortschritte beim verlustreichen Streaming-Geschäft reichen ihm offenbar nicht. Statt 5,5 Mrd. Dollar will der Konzern nun jährlich 7,5 Mrd. Dollar einsparen. Zudem haben sich die Verluste in der Streaming-Sparte im vierten Geschäftsquartal von 1,47 Mrd. Dollar im Vorjahr auf 387 Mill. Dollar verringert.

Auf einer Veranstaltung in New York sagte Disney-CEO Bob Iger am Mittwoch, dass der Board mögliche Nominierungen von Peltz auf dem regulären Weg prüfen werde. Der Termin für die Hauptversammlung 2024 steht noch nicht fest.