Dombret soll Aufsichtsratschef von N26 werden
Dombret soll N26-AR-Chef werden
ahe Berlin
Der frühere Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret soll neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Digitalbank N26 werden. Wie die Börsen-Zeitung aus Kreisen des Kontrollgremiums erfuhr, soll der 65-Jährige sein Amt zum 1. Oktober antreten. Diesem Vorschlag von Investorenseite müssen die Anteilseigner der Neobank allerdings noch auf einer außerordentlichen Hauptversammlung offiziell zustimmen. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) muss für diese Neubesetzung noch grünes Licht geben.
Dombret gehörte dem Vorstand der Deutschen Bundesbank von 2010 bis 2018 an und war hier unter anderem für die Banken- und Finanzaufsicht, Finanzstabilität und das Risiko-Controlling verantwortlich. Seither arbeitet er als Berater in der Finanzbranche. Er gehörte dem Basler Ausschuss für Bankenaufsicht an und saß im Supervisory Board des Einheitlichen Bankenaufsichtsmechanismus der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie im Ausschuss für Finanzstabilität der Bundesrepublik Deutschland.
Mosen-Wechsel beschlossen
Sollten die Investoren und die Finanzaufsicht wie zu erwarten grünes Licht geben, würde Dombret an der Aufsichtsratsspitze der in Berlin ansässigen Digitalbank Marcus W. Mosen beerben, der nach Informationen der Börsen-Zeitung bereits zum 1. September in den Vorstand wechselt und dort Co-CEO neben Maximilian Tayenthal wird. Dies wurde bereits vom Aufsichtsrat beschlossen, den Mosen seit Oktober 2022 geführt hatte. Seinem Wechsel in den Vorstand hatte die BaFin bereits zugestimmt.
Bislang war N26 von ihren Gründern Tayenthal und Valentin Stalf gemeinsam geführt worden. Stalf hatte in der vergangenen Woche bereits angekündigt, in den Aufsichtsrat wechseln zu wollen. Hintergrund war Kritik der BaFin an der Führung der Bank. Bis Sommer 2024 hatte die Finanzaufsicht bereits Wachstumsbeschränkungen für N26 verhängt. Nun hatten die Bonner erneut eine unzureichende Geschäftsorganisation und eine fehlende Risikotragfähigkeit kritisiert.
Mosen war CEO des Zahlungsdienstleisters Concardis gewesen und hatte leitende Funktionen bei weiteren internationalen Payment-Unternehmen inne gehabt. Der Rheinländer ist noch als Senior Advisor einer Venture Capital Gesellschaft sowie einer Strategieberatung tätig.