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Emer Cooke startet in der EU-Arzneimittelagentur

swa - Seit gestern steht mit Emer Cooke erstmals eine Frau an der Spitze der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Die in Irland geborene Pharmazeutin und Betriebswirtin folgt auf den italienischen Arzt Guido Rasi, unter dessen Leitung die 1995...

Emer Cooke startet in der EU-Arzneimittelagentur

swa – Seit gestern steht mit Emer Cooke erstmals eine Frau an der Spitze der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Die in Irland geborene Pharmazeutin und Betriebswirtin folgt auf den italienischen Arzt Guido Rasi, unter dessen Leitung die 1995 gegründete Behörde im vergangenen Jahr im Zuge des Brexit noch ihren Umzug von London nach Amsterdam bewältigt hat.Für Cooke geht es von null auf hundert, sie steht vor Herausforderungen wie vermutlich keiner ihrer Vorgänger. “Ich trete mein Amt inmitten einer Gesundheitskrise beispiellosen Ausmaßes an”, zeigt sie sich ihrer Verantwortung bewusst. “Mein Hauptanliegen ist es, die Reaktion der EMA auf die Pandemie voranzutreiben und die laufende Arbeit an der Entwicklung und Zulassung von sicheren und effektiven Covid-19-Impfstoffen und Behandlungsmöglichkeiten zu unterstützen.” Auch wenn die Pandemiebekämpfung Priorität hat, es gibt für die Zulassungsbehörde weitere wichtige Aufgaben. So hebt Cooke hervor, die Behörde müsse auch die anderen großen Herausforderungen wie Antibiotika-Resistenzen angehen. Der Managerin wird in der Szene eine starke Führungspersönlichkeit bescheinigt sowie ausgeprägte Empathie und ein großes Herz im Einsatz für die Volksgesundheit. Expertise aus 30 JahrenDie vergangene Woche beschlossene Ausweitung der EMA-Kompetenzen vor dem Hintergrund der geplanten europäischen Gesundheitsunion begrüßte sie als Vertrauensbeweis in die Fähigkeiten der Arzneimittelagentur zur Krisenbewältigung. Sie freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der EU-Zulassungsbehörden, der EU-Kommission und den Zulassungsinstanzen weltweit.Cooke bringt 30 Jahre Expertise in der Arzneimittelregulierung mit. Nach ihrem Studium arbeitete sie zunächst in der irischen Pharmaindustrie. Bis 2002 leitete sie vier Jahre lang die pharmazeutische Abteilung der EU-Kommission. Danach war sie bis 2016 bei der EMA – damals noch in London – unter anderem als Inspektionsleiterin und Leiterin für internationale Angelegenheiten aktiv. Vor vier Jahren wurde Cooke Direktorin der Abteilung für Regulierung und Präqualifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Zu ihren Aufgaben in der WHO gehörte es, in enger Zusammenarbeit mit Mitgliedstaaten und internationalen Partnern die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit von Gesundheitstechnologien zu gewährleisten.