Ex-McKinsey-Berater führt Aufsichtsrat von Tom Tailor
ste – Der in der Restrukturierung steckende Hamburger Modekonzern Tom Tailor hat mit Dr. Thomas Tochtermann einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden bekommen. In der Hauptversammlung des Unternehmens, das nach Umwandlung der Rechtsform in eine europäische Aktiengesellschaft (SE) nun auch fünf Arbeitnehmervertreter im Kontrollgremium hat, sei neben dem 57 Jahre alten ehemaligen McKinsey-Berater mit dem langjährigen Procter & Gamble-Manager Otmar Debald (62) ein weiterer Anteilseignervertreter in den Aufsichtsrat gewählt worden.Wie Tom Tailor gestern drei Wochen nach dem Aktionärstreffen mitteilte, ist Tochtermann Nachfolger von Jerome Griffith, der wie der bislang stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Schlytter-Henrichsen auf eigenen Wunsch aus dem Gremium ausgeschieden sei. Neue stellvertretende Vorsitzende ist den Angaben zufolge künftig die Arbeitnehmervertreterin Barbara Pfeiffer. “Wir freuen uns sehr auf die umfangreiche Branchen- und Führungserfahrung unserer neuen Aufsichtsratsmitglieder und die Impulse, die sie in das Gremium einbringen werden”, meinte der ebenfalls der im März berufene Vorstandsvorsitzende Heiko Schäfer. Tochtermann sei ausgewiesener Experte für Transformationsprozesse in Modeunternehmen, Debald verfüge über langjährige Finanzexpertise. Tochtermann, der knapp 29 Jahre für die Unternehmensberatung McKinsey arbeitete und seit 2014 unabhängiger Berater ist, ist seit Anfang 2016 auch Aufsichtsratsvorsitzender des Bonner Systemgastronomiebetreibers Vapiano, der am kommenden Dienstag sein Börsendebüt anstrebt.Als Vertreter für den chinesischen Großaktionär Fosun wurden Tom Tailor zufolge Yun Cheng (41) sowie Dr. Junyang Shao (36), die seit September 2016 bzw. Februar 2017 dem nunmehr zehnköpfigen Kontrollgremium angehören, in der Hauptversammlung auf ihren Posten bestätigt. Nach der jüngsten Kapitalerhöhung, die Tom Tailor einen Nettoemissionserlös von rund 61 Mill. Euro brachte und die Eigenkapitalquote auf 28,7 % steigen lässt, hat sich der Stimmrechtsanteil der Beteiligungsgesellschaft von 29,47 auf 29,99 % erhöht. Wie berichtet, will Tom Tailor 50 Mill. Euro und damit den Großteil der Erlöse für Investitionen zur Verbesserung des E-Commerce- und Omni-Channel-Angebots sowie zur Ladenerneuerung und für höhere Marketingausgaben verwenden (vgl. BZ vom 7. Juni).