Spirituosenhersteller wird auf der Suche nach Spitzenmanager fündig

Ex-Tesco-Chef Lewis wird CEO von Diageo

Der frühere Chef der britischen Supermarktkette Tesco, Dave Lewis, übernimmt Anfang 2026 den CEO-Posten beim weltgrößten Spirituosenhersteller Diageo.

Ex-Tesco-Chef Lewis wird CEO von Diageo

Ex-Tesco-Chef Lewis wird CEO von Diageo

Reuters London

Der weltgrößte Spirituosenhersteller Diageo holt sich für den dringend notwendigen Konzernumbau einen externen Manager an die Spitze. Der frühere Chef der Supermarktkette Tesco, Dave Lewis, werde den Posten Anfang 2026 antreten, teilte der Hersteller von Johnnie-Walker-Whisky und Guinness-Bier mit. Diageo hatte erst vergangene Woche seine Umsatz- und Gewinnprognose für das nächste Geschäftsjahr gesenkt. Die Aktie des Unternehmens dümpelt in der Nähe ihres Zehnjahrestiefs.

„Der Verwaltungsrat war einstimmig der Meinung, dass Dave sowohl die umfassende CEO-Erfahrung als auch die nachgewiesenen Führungsqualitäten beim Aufbau und der Vermarktung weltweit führender Marken mitbringt, die für Diageo in dieser Zeit richtig sind“, sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrats, John Manzoni. Der 60-jährige Lewis leitete Tesco von 2014 bis 2020. Zuvor war er drei Jahrzehnte für Unilever tätig gewesen. Dort erwarb er sich den Spitznamen „Drastic Dave“, nachdem er Geschäftsbereiche durch rigorose Kostensenkungen und innovatives Marketing saniert hatte. Nach seiner Zeit bei Tesco galt die Supermarktkette als klarer Marktführer in Großbritannien. Während der Corona-Pandemie war er kurzzeitig auch als Berater der britischen Regierung für Lieferketten tätig. Lewis, der 2021 zum Ritter geschlagen wurde, ist derzeit Verwaltungsratschef des Konsumgüterkonzerns Haleon.

Interims-CEO konzentriert sich wieder auf die Finanzen

Mit der Ernennung endet eine monatelange Suche nach einem Nachfolger für Debra Crew, die im Juli überraschend ausgeschieden war. Der bisherige Übergangschef Nik Jhangiani werde die Rolle bis Ende Dezember weiterführen und dann wieder seine Aufgaben als Finanzchef übernehmen.

Die gesamte Spirituosenbranche leidet unter einer Absatzflaute, da hohe Zinsen und die Inflation die Geldbeutel der Verbraucher belasten.