wb – Jetzt ist offiziell: Der Aufsichtsrat der GM-Tochter Adam Opel AG hat Dr. Karl-Thomas Neumann (51) mit Wirkung zum 1. März 2013 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Er wird auch President GM Europe. Zudem wird der frühere Continental- und VW-Manager GM Vice President und Mitglied des GM Executive Committee. Er solle eine Schlüsselrolle in der weltweiten Führung von GM spielen, heißt es in Rüsselsheim.”Opel/Vauxhall spielt eine Schlüsselrolle für den weltweiten Erfolg von General Motors”, lässt sich CEO Dan Akerson zitieren. Und Neumann gibt sich überzeugt, “dass wir den Turnaround schaffen werden”. Er wurde nicht nur von GM, sondern anders als sein Vorgänger auch von der Arbeitnehmerseite von Opel unterstützt. Sein Vertrag mit Wolfsburg wäre noch bis zur Jahresmitte gelaufen, doch lässt ihn VW früher ziehen. Freigemacht werden muss der Posten nicht: Er ist vakant, seit Akerson im Juli 2012 plötzlich den erst ein Jahr amtierenden Karl-Friedrich Stracke gefeuert hatte. Neumann soll den Machtkampf zwischen GM und Belegschaft beenden.Die IG Metall beurteilt die Situation bei Opel als so schlecht wie nie, sie habe “existenzbedrohende Ausmaße” angenommen. Angesichts historisch niedriger Marktanteile sei die Produktion in Europa nur zu 50 % ausgelastet. Moniert wird die strategische Ausrichtung, die darauf abziele, Arbeitsplätze in Niedriglohnländer zu verlagern.Neumann gilt als kommunikativ und teamfähig, er verlege sich eher aufs Moderieren, statt zu polarisieren. Er war bei VW von September 2010 bis August 2012 CEO und Vice President für China mit Sitz in Peking. Von 2004 bis 2009 war er Mitglied des Vorstands bei Conti und von August 2008 bis September 2009, als er sich mit Großaktionär Schaeffler überwarf, Vorstandschef.